Hoher Schäden durch Naturkatastrophen und ein herausforderndes Umfeld: Dennoch befindet sich die Allianz auch im ersten Quartal auf Rekordkurs. Mit einem operativen Ergebnis von 4,24 Milliarden Euro ist der Versicherer auf einem guten Weg, seine Jahresziele zu erfüllen. Die Aktie gibt am Donnerstagmorgen dennoch um gut drei Prozent nach.
Das operative Ergebnis legte gegenüber dem Vorjahr um 6,3 Prozent zu und lag damit exakt im Rahmen der Analystenerwartungen. Das Gesamtvolumen des Geschäfts legte unterdessen um 11,7 Prozent auf 54 Milliarden Euro zu.
Der bereinigte Überschuss für die Anteilseigner stieg um 1,5 Prozent auf 2,55 Milliarden Euro. Ohne eine einmalige Steuerrückstellung im Zusammenhang mit dem geplanten Verkauf von Anteilen in Indien hätte der Anstieg sogar fünf Prozent betragen. Die Eigenkapitalrendite lag bereinigt bei 17,2 Prozent und unterstreicht damit die hohe Profitabilität des Konzerns.
Im Schaden- und Unfallgeschäft kletterte das operative Ergebnis auf 2,17 Milliarden Euro, was fünf Prozent über dem Vorjahreswert liegt. Trotz Naturkatastrophen wie Waldbränden in Kalifornien oder Sturm „Eowyn“ in Großbritannien blieb die Schaden-Kosten-Quote mit 91,8 Prozent unter dem Zielwert. Besonders stark schnitt das Privatkundengeschäft mit neun Prozent internem Wachstum und verbesserter Profitabilität ab.
Im Lebens- und Krankenbereich legte das operative Ergebnis um 7,5 Prozent auf 1,43 Milliarden Euro zu. Der Neugeschäftswert kletterte um 13,6 Prozent auf 1,44 Milliarden Euro.
Und auch das Asset Management zeigte Stärke: Die operativen Erträge stiegen auf 2,1 Milliarden Euro, das Ergebnis auf 811 Millionen Euro. Die Zuflüsse in das für Dritte verwaltete Vermögen summierten sich auf 28,7 Milliarden Euro.
Konzernchef Oliver Bäte betonte: „Die geopolitischen Spannungen und Marktunsicherheiten sehen wir als Antrieb für Innovation und Wachstum.“ Finanzvorständin Claire-Marie Coste-Lepoutre ergänzte: „Unsere starke Bilanz und solide Margen geben uns die nötige Stabilität, unsere Ziele konsequent umzusetzen.“.
Die Allianz bestätigt daher ihren Ausblick für 2025. Beim operativen Ergebnis stellt der Konzern zwischen 15 und 17 Milliarden Euro in Aussicht. Gemessen an den Zahlen des ersten Quartals ist dieses Ziel realistisch.
Die Allianz ist das Aushängeschild unter den Versicherern. Die Aktie setzt die Korrektur vom Mehrjahreshoch am Donnerstag fort. Solche Rücksetzer haben sich in der Vergangenheit jedoch stets als Kaufchancen erwiesen. Anleger lassen sich nicht aus der Ruhe bringen und bleiben an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.