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21.03.2016 Michael Schröder

IVU Traffic bleibt auf Kurs: Vorstand erwartet interessante Projekte von Neukunden

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IVU Traffic Technologies

Die AKTIONÄR-Alt-Empfehlung IVU Traffic Technologies AG ist weiterhin gut in Fahrt: Mit einem 2015er-Umsatzplus von 20 Prozent auf 58,1 Millionen Euro haben die auf maßgeschneiderte IT-Lösungen für Verkehr und Logistik spezialisierten Berliner die Erwartungen übertroffen. Komplettiert wurde das Rekordjahr von einem EBIT-Anstieg um 15 Prozent auf fünf Millionen Euro.

Auch für 2016 zeigt sich IVU-Vorstand Dr. Helmut Bergstein im Interview mit dem AKTIONÄR optimistisch. Perspektivisch sieht er in den USA große Chancen, aber auch im europäischen Ausland gibt es noch viel Potenzial für IVU.

DER AKTIONÄR: Herr Dr. Bergstein, IVU hat im Geschäftsjahr 2015 nicht nur neue Rekorde auf Umsatz und Ergebnisseite erreicht, zugleich haben Sie die Prognosen zum Teil deutlich übertroffen. Inwiefern ist dieses Abschneiden auch ein Ergebnis Ihrer Strategie, bei Ihren Systemen auf einen hohen Standardisierungsgrad zu setzen?

Dr. Helmut Bergstein: Mit einem Umsatzwachstum um 23 Prozent auf 58,1 Millionen Euro und einem um acht Prozent höheren Rohergebnis von 40,1 Millionen Euro hat die IVU 2015 ein neues Rekordjahr erlebt. Das ist eine klare Bestätigung für unseren Kurs, unsere Produkte zu standardisieren und den Implementierungsaufwand bei den Kunden zu minimieren. Das zahlt sich aus: Unsere Produkte sind attraktiv und werden auf dem Markt positiv wahrgenommen.

Mit 58,1 Millionen Euro hat der Umsatz 2015 die Zielmarke von 50 Millionen Euro signifikant übertroffen. Welche Faktoren haben zu diesem Erlössprung beigetragen?

Das Umsatzwachstum haben wir durch organisches Wachstum und einen Zuwachs der Eigenleistung erzielt. Ein wesentlicher Faktor für das Übertreffen der Umsatzprognose sind zudem die stark gestiegenen Materialverkäufe, welche wir so nicht erwartet hatten. Grund dafür waren zusätzliche Materiallieferungen in laufenden Projekten sowie neue Projekte, bei denen wir mehr Material eingesetzt haben als üblich. Das betrifft vor allem Hardware wie Bordrechner und Fahrscheindrucker.

Dies erklärt auch, warum das Ergebnis nicht im gleichen Maße mitgestiegen ist. Sind Sie dennoch zufrieden mit der Gewinnentwicklung?

Ich bin sehr zufrieden mit der Gewinnentwicklung. Das Rohergebnis – die für uns wichtigste Unternehmenskennzahl, da sie die eigene Wertschöpfung widerspiegelt – ist weiter gewachsen. Trotz des etwas höheren Sprungs liegt sie ganz im Trend der vergangenen Jahre. Das Signal ist eindeutig: Die IVU wächst weiterhin stabil und stetig.

Was waren für Sie auf Projektseite die Höhepunkte im Jahr 2015?

Es ist schwer, aus der Vielzahl unserer Projekte einzelne Highlights herauszupicken. Besonders gut entwickelt sich sicherlich unser Geschäft auf dem Eisenbahnmarkt mit unserer integrierten Standardlösung IVU.rail. Damit konnten wir in 2015 zahlreiche spannende Aufträge gewinnen. In Deutschland setzen mit National Express und Abellio gleich zwei große Wettbewerber der Deutschen Bahn auf uns. Hervorzuheben sind sicherlich auch unsere Projekte mit SJ in Schweden und mit VIA Rail Canada, unserem ersten großen Kunden in Nordamerika. Und auch unsere IVU.suite für Verkehrsbetriebe ist im In- und Ausland weiter gefragt. Hier konnten wir uns über unseren ersten Auftrag aus Peru freuen.

IVU verfügte zum Jahreswechsel über einen Auftragsbestand von rund 40 Mio. Euro. Mit welchen Erwartungen sind Sie ins Geschäftsjahr 2016 gestartet?

Wir gehen auch für dieses Jahr von einer stetigen Geschäftsentwicklung aus und erwarten neben den bereits bestehenden Aufträgen und Angeboten einige interessante Projekte von Neukunden. Perspektivisch sehen wir in den USA große Chancen, aber auch im europäischen Ausland gibt es noch viel Potenzial für uns.

Ihre Prognose für 2016 mutet auf den ersten Blick sehr konservativ an. Inwiefern ist dies auch eine Folge der oben beschriebenen Sonderfaktoren im Jahr 2015?

Die Materiallieferungen im vergangenen Jahr fielen sehr hoch aus. Wir gehen derzeit davon aus, dass sich das Volumen für 2016 wieder etwas verringert und haben unsere Umsatzprognose mit rund 55 Mio. Euro entsprechend angepasst. Durch das angestrebte organische Wachstum erwarten wir eine stetige Zunahme des Rohergebnisses, jedoch keine großen Sprünge.

Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die internationale Expansion, die Sie in den vergangenen Jahren mit Fokus auf Lateinamerika und Südostasien vorangetrieben haben. Welche weiteren internationalen Märkte hat Ihr Vertrieb aktuell besonders im Blick?

In Lateinamerika möchten wir weiter wachsen. Zusätzlich haben wir mit der Eröffnung eines Vertriebsstandortes in San Francisco im vergangenen Jahr unsere Präsenz im nordamerikanischen Raum erhöht. Wir rechnen darüber hinaus mit weiterem Wachstum in unseren Kernmärkten DACH, Großbritannien, Frankreich sowie Osteuropa.

Als eine besondere Stärke von IVU sehen Sie das „Gespür für Trends“. Von welchen Trends will IVU 2016 und in den Folgejahren profitieren?

Ein großer Trend, für den wir schon jetzt fertige Lösungen anbieten, ist die Virtualisierung von Systemen und Software as a Service. Hier haben wir für die italienische Staatsbahn Trenitalia im vergangenen Jahr das Hosting des gesamten Systems für rund 14.000 Mitarbeiter und 5.000 Fahrzeuge übernommen. Die Auslagerung des Serverbetriebs ist dabei durch die hochverfügbaren Server im täglichen Arbeitsablauf nicht spürbar. Sehr vielversprechend sind auch die weitere Digitalisierung und die damit einhergehende Verlagerung von Arbeitsprozessen auf mobile Endgeräte. Vor kurzem haben wir zum Beispiel das IVU.pad vorgestellt, das zahlreiche Informationen und Aufgaben für Fahrer in einer App bündelt und damit Prozesse vereinfacht. Das ist bei unseren Kunden auf große Resonanz gestoßen.

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Nach der erstmaligen Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2014 müssen Ihre Aktionäre in diesem Jahr auf eine Ausschüttung verzichten. Könnten Sie uns bitte die Hintergründe dazu kurz erläutern?

Aufgrund rechtlicher Vorschriften können wir keine Dividende zahlen. Das liegt an den unterschiedlichen Bilanzierungsgrundlagen, die für Abschlüsse nach IFRS und HGB gelten. Unter anderem ist zum Beispiel die anteilige Bilanzierung von Projektfortschritten nach HGB nicht möglich. Zusammen mit einigen anderen Unterschieden führt das dazu, dass das IVU-Konzernergebnis nach HGB eine Dividendenausschüttung nicht zulässt.

Abschließend würden wir gerne noch etwas weiter in die Zukunft blicken: Wie sehen Ihre mittelfristigen Ziele aus? Wo sehen Sie die IVU-Gruppe im Jahr 2020?

Mittelfristig sehen wir uns als einen der führenden Systemprovider für Verkehrsbetriebe auf der Welt und als Trendsetter im Hinblick auf neue Lösungen für den öffentlichen Verkehr. Wir wollen auch weiterhin organisch wachsen, schließen jedoch auch strategisch sinnvolle Zukäufe sicherlich nicht aus, um unsere Position im Markt weiter zu stärken. Die IVU ist in einer sehr guten Situation und wir blicken optimistisch in die Zukunft.

Herr Dr. Bergstein, vielen Dank für das Interview.

Fazit: IVU agiert am Puls der Zeit und befindet sich mittelfristig auf Wachstumskurs. Anleger mit Weitblick können daher den jüngsten Rücksetzer nutzen und dem Depot eine kleine Position beimischen.

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