Es ist ein besonderer Tag für die Deutsche Lufthansa. Heute vor genau 50 Jahren, am 14. April 1966, ist die Fluggesellschaft an die Börse gegangen. Unter dem Strich sei der Börsengang eine Erfolgsgeschichte gewesen, sagt Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Zum Jubiläum legte der DAX-Titel auch am Donnerstag zu.
Die Börsengeschichte der Deutschen Lufthansa ist voller Aufreger. Bereits der erste Handelstag verlief spektakulär. Die Aktie verbuchte gleich einen Kursgewinn von 192 Prozent. Viele Anleger versprachen sich von der damaligen Teilprivatisierung der Lufthansa derart hohe Renditen, dass sie beherzt zugriffen. Damit wurde die Kranich-Aktie rückblickend bereits die „erste Volksaktie Deutschlands“, so Tüngler.
In den letzten Jahren haben die Papiere allerdings keine große Freude mehr bereitet, ergänzt Analyst Jochen Rothenbacher von Equinet. Zahlreiche Probleme drücken auf die Stimmung: Die Konkurrenz durch Billigflieger und der Tarifstreit mit den Piloten belasten die Gewinne. Außerdem schockte der Germanwings-Absturz in den französischen Alpen Konzernführung wie Anleger gleichermaßen. Zumindest der Verfall des Ölpreises hat für eine gewisse Entspannung der Situation gesorgt.
An der Seitenline bleiben
Trotz des Börsenjubiläums bleibt es dabei: Derzeit sollten Anleger bei der Lufthansa-Aktie weiter an der Seitenlinie bleiben. Die Airline muss ihre zahlreichen Probleme erst in den Griff bekommen, bevor sich ein Einstieg anbietet. Auch aus charttechnischer Sicht notiert die Aktie in der neutralen Zone.
(Mit Material von dpa-AFX)