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29.04.2019 Michael Schröder

Aixtron-Aktie: Anleger aufgepasst - morgen ist es wieder soweit

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Aixtron

Auch wenn man derzeit noch einen anderen Eindruck bekommt: Die breite Aufstellung in spannenden Wachstumsmärkten wird bei Aixtron für eine spürbare Belebung des Geschäfts sorgen. Mit der anziehenden Nachfrage sollten Gewinne und Aktie nachhaltig steigen. Morgen gibt es aber erst einmal die Zahlen für das erste Quartal 2019.

Bewegte Zeiten. Nach dem Börsengang 1997 durch- und überlebte Aixtron das Auf und Ab des Neuen Marktes. Im Herbst 2016 legte ein chinesischer Investor für den Anlagenbauer ein Übernameangebot vor. Der Deal scheiterte an einem US-Veto. Das Geschäft von Aixtron wurde neu ausgerichtet. Ruhe kehrte aber nicht wirklich ein. Kurzfristig ist das Sentiment durch die Investitionszurückhaltung der Kunden und den Handelsstreit zwischen China und den USA belastet. Mittel- und langfristig gibt es aber allen Grund, für Aixtron optimistisch zu sein – und an der Börse wird nun einmal die Zukunft gehandelt.

Starke Grundlage
Die Aktivitäten von Aixtron umfassen die Entwicklung, Produktion und Installation von Anlagen für die Abscheidung (Deposition) komplexer Halbleitermaterialien. Die Gesellschaft mit Sitz in Herzogenrath bei Aachen verfügt über ein breites Technologieportfolio. Besonders im Fokus steht die MOCVD (Metal-Organic Chemical Vapour Deposition). Die „Metallorganische Chemische Gasphasenabscheidung“ ist eine Technologie, mit deren Hilfe ultradünne, einkristalline Schichten auf einen Halbleiter-Wafer aufgetragen werden. Diese Kerntechnologie ist hochkomplex, der Marktanteil von Aixtron liegt bei über 50 Prozent. Als großer Wettbewerber ist die US-amerikanische Firma Veeco zu nennen.

Die Nachfrage wird vor allem durch Anforderungen an höhere Energieeffizienz, eine weiter steigende Verarbeitungs- und Übertragungsgeschwindigkeit von Daten sowie den Einsatz neuer 3D-Sensorik oder innovativer Displaytechnologien in der Unterhaltungselektronik und die Notwendigkeit zur Kostensenkung bei leistungs- und optoelektronischen Bauelementen beeinflusst. Mit ihren Maschinen versetzt die Gesellschaft ihre Kunden in die Lage, die Leistungsfähigkeit und Qualität modernster Bauelemente der Leistungs- und Optoelektronik zu erhöhen und die eigene Effizienz zu steigern.

„Im Bereich der Optoelektronik – hier wurden 2018 rund zwei Drittel der Umsätze erwirtschaftet – sind unsere größten Wachstumstreiber Anlagen zur Herstellung von Lasern für die 3D-Sensorik in Smartphones sowie für industrielle oder sicherheitsrelevante Anwendungen und die optische Datenübertragung“, erklärt Aix­tron-Vorstand Felix Grawert gegenüber dem AKTIONÄR. „Außerdem sehen wir uns hervorragend positioniert, um in Zukunft von Displays aus sogenannten MicroLEDs zu profitieren. Diese Displays versprechen ein brillantes Bild bei sehr niedrigem Energieverbrauch.“ Allerdings müssen hier von den Herstellern noch technische Herausforderungen im Produktionsprozess bewältigt werden. Die ersten Produkteinführungen werden erst in zwei Jahren erwartet.

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In der Leistungselektronik steht Aixtron vor dem Durchbruch bei der Nutzung von Bauelementen auf Basis von Siliziumkarbid (SiC). „Diese bieten eine wesentlich höhere Effizienz bei der Wandlung von Strömen in zentraler Funktion im Elektroauto oder bei Schnellladestationen“, so Grawert. Dazu kommen Anlagen für Bauelemente aus Galliumnitrid (GaN), die auch bei der Stromversorgung von Servern oder Serverfarmen eingesetzt werden. Im Bereich der Hochfrequenztechnik bilden GaN-Bauelemente die Basis für die Sendeeinheiten des neuen 5G-Netzwerks.

Zukunftsmarkt OLED
Doch damit nicht genug: Mit der OVPD (Organic Vapor Phase Deposition) hat die Gesellschaft noch eine Technologie zur Herstellung von Displays mit organischen Leuchtdioden (OLED) im Programm. Der Wachstumsmarkt für OLED-Displays wurde zuletzt durch die Nutzung in Mobiltelefonen geprägt. Künftig dürfte es hier einen Schub durch die zunehmende Verbreitung von OLED-Fernsehern und den Einsatz in Fahrzeug-Displays geben.

Mit dem Einstieg des Joint-Venture-Partners IRUJA (Südkorea) bei der Aixtron-Tochter APEVA wurden wichtige Weichen gestellt. Aixtron befindet sich über die OLED-Tochter in der Qualifikationsphase mit einem großen asiatischen Displaykunden – in Finanzkreisen wird dabei oft der Name Samsung genannt. Das Erreichen der Qualifikation ist Voraussetzung für einen möglichen Einsatz in der Massenproduktion für OLED-Displays. Ein Prototyp ist bei diesem Kunden seit über einem Jahr im Einsatz. In der zweiten Jahreshälfte wird hier ein Folgeauftrag erwartet.

Talsohle durchschritten
Trotz aller Vorzüge leidet auch Aixtron wie fast alle Konzerne mit Bezug zur Halbleiterbranche derzeit unter der Zurückhaltung der Kunden in Sachen Investitionsbereitschaft. Die Zahlen für das erste Quartal am morgigen Dienstag (30. April) dürften davon noch immer stark geprägt sein. Investoren sollten hier aber nicht mehr auf dem falschen Fuß erwischt werden. Zumal im weiteren Verlauf des Jahres – vermutlich ab dem zweiten Halbjahr – eine verbesserte Entwicklung der Auftragslage zu erwarten ist. „Nach einem starken Jahr 2018, in dem sich die Industrie unter anderem auf die Vermarktung der 3D-Sensorik und die Produktion der dafür notwendigen Laserdioden eingestellt hat, sehen wir 2019 als ein Übergangsjahr“, bringt der Vorstand die Situation auf den Punkt. „Dabei wollen wir weiter sehr profitabel sein und von fortgesetztem oder einsetzendem Wachstum in mehreren Märkten profitieren.“

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Volatil, aber jetzt wieder aufwärts
Aixtron profitiert von seiner breiten Aufstellung. Die zahlreichen Anwendungsbereiche für die Maschinen befinden sich dabei in absoluten Megatrends, die zum Teil erst am Anfang ihrer kommerziellen Nutzung stehen. Verdichten sich die Anzeichen für eine Nachfragebelebung ab dem zweiten Halbjahr, dann dürfte die Aktie nachhaltig in zweistellige Regionen vorstoßen – auch wenn sich Anleger dabei auf eine anhaltend volatile Kursentwicklung einstellen sollten.

DER AKTIONÄR setzt im Real-Depot und im Hebel-Depot mit einer Trading-Position auf eine Trendvorsetzung.

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Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.

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