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EQS-News: BB BIOTECH AG: Molekulare Eingreiftruppen für das Immunsystem (deutsch)

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BB Biotech

BB BIOTECH AG: Molekulare Eingreiftruppen für das Immunsystem

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EQS-News: BB BIOTECH AG / Schlagwort(e): Marktbericht
BB BIOTECH AG: Molekulare Eingreiftruppen für das Immunsystem

08.12.2022 / 17:00 CET/CEST
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

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Marktkommentar von 08.12.2022

Dr. Daniel Koller, Head Investment Management Team BB Biotech bei Bellevue
Asset Management

Molekulare Eingreiftruppen für das Immunsystem

Investoren eröffnet die zunehmende Zahl an marktreifen neuen Therapien gegen
bislang kaum behandelbare Autoimmunerkrankungen attraktive
Investmentchancen.

Für die Biotechbranche bieten die Autoimmunerkrankungen ein weites Feld für
Innovationen. Der medizinischen Forschung sind aktuell mehr als 100
verschiedene Autoimmunerkrankungen bekannt, die sich in den Nerven, den
Organen und in den Muskelgeweben verbreiten können. Nach den
Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs sind sie die häufigste chronische
Erkrankungsform. 5% bis 8% der Bevölkerung sind weltweit davon betroffen.

Die Gründe für die Zunahme von Autoimmunerkrankungen sind vielfältiger
Natur. Umweltfaktoren, überaktivierte Immunantworten und genetische Ursachen
können die Krankheitsauslöser sein. Mangels verfügbarer Behandlungsoptionen
besteht der grösste medizinische Bedarf bei Nischenerkrankungen. Anders ist
das Bild bei chronischen Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Psoriasis
(Schuppenflechte) und multipler Sklerose (MS), von denen weltweit Millionen
Menschen betroffen sind. Angesichts der Vielzahl an zugelassenen Produkten -
darunter auch Generika und Biosimilars zu Wirkstoffen, bei denen der
Patentschutz abgelaufen ist - wird es hier immer schwieriger, innovative
Produkte mit einem verbesserten Wirkprofil zu entwickeln.

Innovationslabor multiple Sklerose
Die medizinischen Fortschritte in der Behandlung von MS während der letzten
30 Jahre nehmen eine Vorreiterrolle ein, wie sich eine Autoimmunerkrankung
immer wirksamer behandeln und auch kontrollieren lässt. Mehr als 20
MS-Arzneien sind mittlerweile auf dem Markt. Waren anfänglich Arzneien
verfügbar, die bei ambulanten Klinikaufenthalten intravenös verabreicht
werden, können Patienten mittlerweile die Arzneien selbstständig als
Tablette oder subkutan mit Injektionspen zu sich nehmen. Zugleich hat sich
das Therapieziel auf das Verhindern und Verzögern weiterer Krankheitsschübe
konzentriert. Zwei Drittel aller MS-Patienten beginnen spätestens ein Jahr
nach der Diagnosestellung mit der medizinischen Behandlung. Beim
Fortschreiten der Krankheit zeigt dieses Nutzen des «Window of Opportunity»
eindrucksvolle Erfolge. War die Mobilität der Patienten in den achtziger
Jahren zehn Jahre nach dem Auftreten von MS so weit eingeschränkt, dass sie
auf einen Rollstuhl angewiesen waren, so hat sich dieses Intervall mit
anhaltend stabiler Lebensqualität jetzt auf 30 Jahre verlängert.

Dank der Fortschritte in der medizinischen Forschung befinden sich immer
mehr therapeutische Ansätze, die bei den krankheitsauslösenden molekularen
Prozessen ansetzen, in der klinischen Entwicklung. Einen grossen Durchbruch
gab es in den letzten zwei Jahren bei Myasthenia gravis, einer seltenen
neuromuskulären Erkrankung, bei der fehlgesteuerte Antikörper die
Kommunikation zwischen Nerven und Muskeln unterbinden und die Muskelmembran
schädigen. Die Folge sind Muskelschwäche mit Atem-, Schluck- und
Sprechbeschwerden.

Grosser Durchbruch bei Argenx .
Wir haben mit Beteiligungen in unserem Portfolio frühzeitig den klinischen
und kommerziellen Fortschritten bei Therapien gegen Autoimmunerkrankungen
Rechnung getragen. Aktuell sind es drei Portfoliofirmen mit dem Fokus
Autoimmunerkrankungen. Mit einem Anteil von 10.3% an den Wertschriften zum
Ende des 3. Quartals 2022 ist das belgische Unternehmen Argenx aktuell
unsere zweitgrösste Portfolioposition. Die ersten Positionen, die wir Anfang
2018 aufbauten, stockten wir innerhalb von zwölf Monaten auf. Seitdem hat
sich die Marktkapitalisierung von Argenx auf EUR 20 Mrd. mehr als
verfünffacht. Stand Ende September 2022 hat BB Biotech damit eine absolute
Wertsteigerung von USD 277.6 Mio. erzielt.

Zum Zeitpunkt unseres Einstiegs waren wir vom kommerziellen Erfolg des
Antikörpers Efgartigimod in der Behandlung von generalisierter Myasthenia
gravis überzeugt. Inzwischen ist die Substanz unter dem Markennahmen Vyvgart
in den USA, Europa und in Japan als erstes Präparat überhaupt zur Behandlung
dieser neuromuskulären Erkrankung zugelassen. Dabei handelt es sich um eine
biologische Substanz mit immunmodulierender Wirkung, die sich vom
Fc-Abschnitt des humanen Immunglobulins G1 (IgG1) ableitet. Weil sie dreimal
kleiner ist als herkömmliche Antikörper, kann sie leichter in Gewebe
eindringen und mit niedrigeren Dosierungen verabreicht werden. Neueste
klinische Ergebnisse dokumentieren, dass die subkutan verabreichte Version
von Vyvgart von ihrer Wirkung nicht schlechter ist als die intravenöse
Verabreichung, welche die Grundlage für die bisherige klinische Zulassung
bildet.

Im laufenden Geschäftsjahr verzeichnet Argenx deutlich steigende
Quartalsumsätze. Die Gesamterlöse lagen im 3. Quartal bei USD 227.3 Mio. und
damit um 76% über dem Vorquartal. Bei den aktuellen Wachstumsraten wird
Vyvgart 2023 Milliardenerlöse einfahren. Dieser fulminante Start könnte aber
nur der Auftakt für weiteres Wachstum darstellen. Die grosse Chance bei
Efgartigimod besteht darin, denselben Wirkmechanismus auf fünf weitere
Autoimmunerkrankungen auszuweiten, so etwa für Immunthrombozytopenie (ITP),
eine Blutungsstörung, die durch den Rückgang der Blutplättchen verursacht
wird. Schafft Argenx die Zulassung in allen anderen Indikationen, schätzen
wir das jährliche Umsatzpotenzial auf USD 8 bis 10 Mrd.

. und zwei Newcomer mit Potenzial
Das US-Unternehmen Celldex Therapeutics ist seit dem 2. Quartal 2022 im
Portfolio von BB Biotech. Spannend bei Celldex ist der am weitesten
fortgeschrittene klinische Kandidat Barzolvolimab (CDX -0159). Dabei handelt
es sich um den ersten Antikörper-Wirkstoff, der die Aktivierung von
Mastzellen hemmen soll. Mastzellen speichern im körpereigenen Immunsystem
Botenstoffe wie Histamin. Zugleich wirken sie wie ein Brandbeschleuniger für
die Stimulation von IgE-Rezeptoren durch das in den B-Zellen produzierte
Immunglobulin E, welches sich auf der Oberfläche von Mastzellen vor allem in
den Schleimhäuten festsetzt und damit Allergien, Angioödeme und die
Hautkrankheit Urtikaria auslöst. Aktuell befindet sich CDX-0159 zur
Behandlung von chronischer Urtikaria in der klinischen Phase II. Potenziell
möglich im klinischen Erfolgsfall ist eine Indikationserweiterung auf
weitere Haut- wie auch auf Magen-Darm-Erkrankungen.

Unsere Portfoliofirma Kezar Life Sciences, in der wir seit 2018 investiert
sind, will ihr am weitesten fortgeschrittenes Produkt KZR-616 als Therapie
gegen drei verschiedene Autoimmunerkrankungen entwickeln, für die es bislang
noch keine adäquate Behandlung gibt. KZR-616 aus der Klasse der
Immunproteasom-Inhibitoren soll die Produktion von entzündungsfördernden
Zytokinen verhindern und gleichzeitig die Aktivität von regulatorischen
T-Zellen erhöhen. Klinische Wirksamkeitsstudien sind gegen autoimmmune
Hepatitis, Dermatomyositis und Polymyositis sowie gegen Lupus-Nephritis am
Laufen. Lupus-Nephritis ist eine oft lebensbedrohliche Autoimmunerkrankung
der Nieren, deren einzige - und häufig unzureichende - Behandlungsoptionen
zurzeit Immunsuppressiva sind. Kezar hat hier erste klinisch bedeutsame
Reaktionen der Nieren publiziert.

Wir erwarten, dass die Autoimmunerkrankungen in Zukunft einen hohen
medizinischen Bedarf an differenziert wirkenden Arzneien adressieren. Der
gesamte Biotechsektor wird getrieben von klinischen Ergebnissen und einer
anhaltend hohen Zahl an Produktzulassungen, die auch im nächsten Jahr sein
nachhaltiges und starkes Umsatz- und Gewinnwachstum fortsetzen. Die
weiterhin attraktiven Unternehmensbewertungen eröffnen hier interessante
Investmentchancen.

Autor
Dr. Daniel Koller kam 2004 zu Bellevue Asset Management und ist seit 2010
Head Investment Management Team der BB Biotech AG. Von 2001 bis 2004 war er
als Investment Manager bei equity4life Asset Management AG und von 2000 bis
2001 als Aktienanalyst bei UBS Warburg tätig. Er absolvierte ein Studium in
Biochemie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich und
promovierte in Biotechnologie an der ETH und bei Cytos Biotechnology AG,
Zürich.

Für weitere Informationen:

Investor Relations

Bellevue Asset Management AG, Seestrasse 16, 8700 Küsnacht, Schweiz, Tel.
+41 44 267 67 00
Dr. Silvia Siegfried-Schanz, ssc@bellevue.ch

Maria-Grazia Alderuccio, mga@bellevue.ch

Claude Mikkelsen, cmi@bellevue.ch

Media Relations

Bellevue Asset Management AG, Seestrasse 16, 8700 Küsnacht, Schweiz, Tel.
+41 44 267 67 00
Tanja Chicherio, tch@bellevue.ch

www.bbbiotech.com

Unternehmensprofil
BB Biotech AG ist eine Investmentgesellschaft mit Sitz in
Schaffhausen/Schweiz, die an der Schweizer, deutschen und italienischen
Börse notiert ist. Seit 1993 investiert das Unternehmen in innovative
Unternehmen der Medikamentenentwicklung, die hauptsächlich in den USA und
Westeuropa ansässig sind. BB Biotech ist einer der führenden Investoren in
diesem Sektor. Der kompetente Verwaltungsrat mit seiner langjährigen
Erfahrung legt die Anlagestrategie und -richtlinien fest. Die
Anlageentscheide werden durch das erfahrene Investment Management Team der
Bellevue Asset Management AG auf der Basis von umfassendem Investment
Research getroffen.

Disclaimer
Diese Veröffentlichung enthält zukunftsgerichtete Aussagen und Erwartungen
sowie Beurteilungen, Ansichten und Annahmen. Diese Aussagen beruhen auf den
aktuellen Erwartungen von BB Biotech, ihren Direktoren und leitenden
Mitarbeitenden und sind daher mit Risiken und Unsicherheiten verbunden, die
sich mit der Zeit ändern können. Da die tatsächlichen Entwicklungen
erheblich abweichen können, übernehmen BB Biotech, ihre Direktoren und
leitenden Mitarbeitenden diesbezüglich keine Haftung. Alle in dieser
Veröffentlichung enthaltenen Aussagen werden nur mit Stand vom Zeitpunkt
dieser Veröffentlichung getätigt, und BB Biotech, ihre Direktoren und
leitenden Mitarbeitenden gehen keinerlei Verpflichtung ein,
zukunftsgerichtete Aussagen aufgrund neuer Informationen, künftiger
Ereignisse oder sonstiger Faktoren zu aktualisieren.

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8200 Schaffhausen
Schweiz
Telefon: +41 52 624 08 45
E-Mail: info@bbbiotech.com
Internet: www.bbbiotech.ch
ISIN: CH0038389992
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1507651 08.12.2022 CET/CEST

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Quelle: dpa-AFX

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