Das Übernahmekarussell hat im Biotechnologie-Sektor zuletzt wieder merklich an Dynamik gewonnen. Erst am gestrigen Montag sorgte der Pharma-Konzern Sanofi mit der angestrebten Übernahme vom ehemaligen AKTIONÄR-Depotwert Blueprint Medicines für Schlagzeilen (DER AKTIONÄR berichtete). Und auch Merck & Co aus den USA scheint die Fühler nach einem Zukauf ausgestreckt zu haben.
Wie die Financial Times (FT) berichtet, habe Merck & Co Gespräche über eine mehr als drei Milliarden Dollar schwere Übernahme des Schweizer Biotechnologieunternehmens MoonLake Immunotherapeutics geführt. Demnach habe der in New Jersey ansässige Arzneimittelhersteller Anfang des Jahres ein unverbindliches Angebot für MoonLake vorgelegt, in dem er das Unternehmen mit mehr als drei Milliarden Dollar bewerte, was einem Aufschlag auf den Marktwert von 2,6 Milliarden Dollar entspreche, wie drei mit der Angelegenheit vertraute Personen laut der FT berichteten.
Interessant in diesem Zusammenhang: Das Flaggschiffprojekt von MoonLake ist der "Nanobody" Sonelokimab, der von der in Darmstadt ansässigen Merck KGaA an die Biotech-Gesellschaft auslizenziert wurde. Der DAX-Konzern wiederum erwarb die Substanz im Jahr 2013 von Ablynx, die wiederum von Sanofi im Jahr 2018 aufgekauft wurde.
MoonLake untersucht Sonelokimab zur Behandlung von entzündlichen Haut- und Gelenkerkrankungen, wie Psoriasis-Arthritis (PsA) oder Hidradenitis suppurativa (HS). Mehrere Phase-3-Studien laufen derzeit. Richtungsweisende Daten will das Unternehmen im zweiten Halbjahr 2025 vorlegen. Dann wird sich zeigen, inwiefern Sonelokimab seine Wirkung bei diesen Krankheitsbildern entfalten kann.
Zweifelsohne ist Merck & Co auf weitere Zukäufe angewiesen, um die drohende Patentklippe des Top-Sellers Keytruda zu meistern. DER AKTIONÄR kann sich derzeit nur eine Übernahme von MoonLake vor den richtungsweisenden Daten vorstellen. Bei beiden Titeln drängt sich derzeit kein Einstieg auf. DER AKTIONÄR wird über die weiteren Entwicklungen aber in jedem Fall berichten.
03.06.2025, 11:33