Mit einem zweistelligen Verlust hat die Aktie von Ørsted am Montag wieder einmal für Missmut bei den Anlegern gesorgt. Verantwortlich für den erneuten Rücksetzer beim ohnehin schwer gebeutelten Offshore-Windspezialisten aus Dänemark sind erneut Nachrichten aus den USA. Dort wurden große Projekte gestoppt.
Die USA haben wegen Bedenken für die nationale Sicherheit die Pachtverträge für fünf große Offshore-Projekte vor der Ostküste ausgesetzt. Dies soll laut Innenministerium eine Reaktion auf Beschwerden des Verteidigungsministeriums sein. Hintergrund: Die Bewegungen der Rotorblätter sowie die stark reflektierenden Türme würden Radarstörungen verursachen und somit die Lokalisierung und Erkennung von Bedrohungen erschweren. Der Stopp gebe den Behörden nun Zeit, um gemeinsam mit den Pächtern und den Bundesstaaten die Risiken zu bewerten.
US-Präsident Donald Trump hatte Windturbinen allerdings bereits wiederholt als teuer und ineffizient bezeichnet und versucht den Ausbau zu stoppen. Entsprechend kritisierten Windunternehmen und Branchenvertreter sowie Vertreter der Bundesstaaten den neuen Schritt. „Die Trump-Regierung sucht nach jeder Ausrede, um ihren Angriff auf saubere Energie fortzusetzen“, sagte die Gouverneurin von New York, Kathy Hochul. „Für diesen Stopp gibt es jedoch keine glaubwürdige Rechtfertigung.“
Betroffen sind neben Projekten von Ørsted auch der US-Konzern Dominion Energy und der norwegische Energieriese Equinor. Da das Pentagon eigentlich bereits eine Genehmigung für alle Projekte erteilt hatte, sind die Zweifel nun groß. Es zeigt sich einmal mehr, dass Offshore-Projekte in den USA unter Trump wenig Planbarkeit möglich machen.
Anleger sollten um Ørsted auch nach den deutlichen Kursverlusten der vergangenen Monate weiter einen Bogen machen. Zu groß sind die Risiken, dass weitere Steine in den Weg gelegt werden und neue Abschreibungen nötig sind. In der Windbranche bevorzugt DER AKTIONÄR Nordex, da der deutsche Turbinenbauer sich voll auf Onshore-Windkraft fokussiert.
Heute, 08:43