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03.02.2022 Benedikt Kaufmann

Spotify nach Zahlen: Management kann den Crash gerade noch verhindern

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Spotify S.A.

Kräftige nachbörsliche Kursverluste bei der Spotify-Aktie, die sich in der Spitze auf 22 Prozent beliefen, schockierten am Mittwochabend die Anleger. Denn obwohl die Q4-Zahlen die Erwartungen der Analysten übertreffen konnten, sorgte die Prognose für das laufende Quartal sowie eine Entscheidung des Managements sichtlich für Verunsicherung.

Die Umsätze von Spotify kletterten im abgelaufenen Quartal 24 Prozent auf 2,69 Milliarden Euro (erwartet 2,65 Milliarden Euro) und die Premium-Umsätze mit den Abonnenten kletterten um 22 Prozent auf 2,30 Milliarden Euro (erwartet 2,28 Milliarden Euro). Das Umsatzwachstum konnte also nicht nur die Analystenschätzungen übertreffen, sondern fällt erneut deutlich stärker aus als in den Jahren 2019 und 2020.

Die Verluste je Aktie in Höhe von -0,21 Euro waren zudem geringer als befürchtet und eine klare Verbesserung gegenüber den -0,66 Euro aus dem Vorjahresquartal.

Der Anstieg der monatlich aktiven Nutzer konnte im Q4 mit einem Plus von 18 Prozent auf 406 Millionen zwar nicht beeindrucken, lag aber am oberen Ende der Firmenprognose und entsprach damit den Erwartungen der Analysten. Soweit – sehr gut!

Hier geht's zu den Q4-Zahlen von Spotify

Prognose enttäuscht

Sorgen bereitete dann aber der Ausblick für das laufende Quartal. Im Q1 rechnet das Spotify-Management nur mit 418 Millionen monatlich aktiven Nutzern, was einem Anstieg von nur 17 Prozent entsprechen würde. Analysten hatten mit 422 Millionen gerechnet. Die Umsatzprognose von 2,6 Milliarden Euro entsprach dagegen den Erwartungen.

Die Diskrepanz zwischen Firmenprognose und Analystenschätzung von vier Millionen Nutzern ist für sich alleine gesehen aber nicht für den massiven Kurseinbruch verantwortlich. Vielmehr dürfte die Entscheidung, künftig keine Jahresprognose zu kommunizieren, sowie die durch Joe Rogan ausgelösten Boykotte und Diskussionen für zusätzlichen Zündstoff gesorgt haben.

Management beruhigt die Anleger

Diesbezüglich klang die Verunsicherung aber im Rahmen des Earnings-Calls etwas ab. Denn Spotify-CEO Daniel Ek antwortete auf die Frage, ob die schwächere Nutzerprognose mit der Kontroverse zusammenhängen, dass er in diesem Zusammenhang nicht mit Kündigungen rechne. Er ließ sich aber eine Hintertür offen und sagte: „Es ist zu früh um wirklich abzusehen, welche Auswirkungen es haben könnte.“

Auch die Aussagen des Spotify-Finanzchefs Paul Vogel beruhigten die Anleger. Mit hohen Content-Investitionen bremse man sich zwar aktuell bei der Margenentwicklung selbst aus. Die Umsätze pro gehörter Stunde würden jedoch schneller steigen als die Kosten pro gehörter Stunde. „Sicherlich könnten wir jetzt in den Erntemodus schalten und kurzfristig die Margen nach oben treiben. Angesichts der positiven Trends bleiben wir aber überzeugt, dass sich die heutigen Investitionen auszahlen und langfristig zu noch höheren Margen führen werden“, so Vogel.

Die Entscheidung der großen Diskussion zwischen den Spotify-Bullen und -Bären, ob der Konzern jemals profitabel wirtschaften könne, muss damit erneut nach hinten verschoben werden. Ein schwächer als erwartetes Nutzerwachstum – egal aus welchen Gründen – spielt jedenfalls den Bären in die Hände.

Die Aktie von Spotify ist aktuell keine Empfehlung des AKTIONÄR, aufgrund spannender Langfrist-Trends sollten sich Anleger die Streaming-Aktie jedoch auf die Watchlist legen. Denn der rasant wachsende Marktführer wird immer attraktiver.

Spotify S.A. (WKN: A2JEGN)

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Spotify.

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