++ Rekord-Dividenden: Jetzt abkassieren! ++
Foto: Shutterstock
27.07.2022 Benedikt Kaufmann

Spotify: Befreiungsschlag nach Zahlen

-%
Spotify

Der Musikstreaming-Marktführer Spotify kann trotz der unsicheren Wirtschaftslage mehr Nutzer gewinnen – nimmt dafür aber rote Zahlen in Kauf. Der klare Fokus auf die langfristige Wachstumsstrategie kommt bei Anlegern aber gut an und die Spotify-Aktie klettert satte 15 Prozent nach oben.

Die Gesamtzahl der monatlich aktiven Nutzer stieg binnen drei Monaten von 422 auf 433 Millionen, was den größten jemals verzeichneten Zuwachs in einem zweiten Quartal darstellte. Bei den Abo-Kunden gab es ein Plus von sechs Millionen auf 188 Millionen. Dabei verdaute Spotify auch locker den Ausstieg aus dem russischen Markt, wo der Dienst nur fünf Millionen Nutzer insgesamt und eine Million Abo-Kunden hatte.

Der Nutzerzuwachs fiel damit höher aus als erwartet und trieb auch die Umsätze an, welche im Jahresvergleich um 23 Prozent auf 2,86 Milliarden Euro stiegen.

"Während wir das unsichere makroökonomische Umfeld weiterhin beobachten, sind wir sehr zufrieden mit der Widerstandsfähigkeit des Geschäfts, insbesondere mit unserer Stärke bei den monatlich aktiven Nutzern und Abonnenten", hieß es seitens Spotify.

Allerdings wurde das Wachstum mit um 40 Prozent steigenden Marketingkosten erkauft. Im zweiten Quartal fiel daher unter dem Strich ein Verlust von 125 Millionen Euro nach schwarzen Zahlen von 131 Millionen Euro ein Jahr zuvor an.

Hier geht's direkt zur Q2-Mitteilung von Spotify

Für das laufende Vierteljahr rechnet Spotify mit einem Anstieg auf 194 Millionen Abo-Kunden und 450 Millionen Nutzer insgesamt. Zugleich erwartet der Dienst einen höheren operativen Verlust als im vergangenen Quartal. Denn die Marketing-Ausgaben bleiben hoch – die Zahl der Neueinstellungen wird jedoch um 25 Prozent zurückgefahren.

Bei Vorlage der Quartalszahlen gab Spotify auch das Ende des Ausflugs ins Hardware-Geschäft mit dem Gerät "Car Thing" bekannt, einer Art Musikplayer für das Auto. Mit dem Ausstieg ist eine einmalige Belastung von 31 Millionen Euro verbunden. Die Spotify-Aktie legte im vorbörslichen US-Handel zeitweise um rund sieben Prozent zu.

Die Aktie von Spotify ist aktuell keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Charttechnisch scheint das Papier jedoch einen Boden gefunden zu haben, ist nach den Zahlen über die Horizontale bei 116 Dollar ausgebrochen und hat die 100-Tage-Linie durchbrochen. Kurzfristig könnte sich hier also ein Momentum-Trade lohnen,

Spotify (WKN: A2JEGN)

Mit Material von dpaAFX.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Spotify.

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Spotify - €

Buchtipp: Das ABO-Zeitalter

Im Zeitalter von Streaming-Anbietern wie Netflix und Spotify ist für moderne Kunden Zugang wichtiger als Eigentum. Dieser Trend hat mittlerweile auch Branchen erfasst, bei denen man es nicht auf den ersten Blick vermuten würde. In zehn Jahren werden wir alles abonnieren: IT, Fortbewegung, Einkaufen, Gesundheit oder Wohnen. Ob ein Unternehmen Software, Kleidung, Versicherungen oder Maschinen verkauft – sie alle müssen die Umstellung auf ein Abomodell bewältigen. Diese Umstellung bedeutet mehr als die bloße Entscheidung, nun Abonnements anstelle von Produkten zu verkaufen. Unternehmen müssen ihre Abläufe komplett neu erfinden – von der Buchhaltung bis zur IT. Dieses Buch liefert eine praktische Anleitung, wie man sein Unternehmen Schritt für Schritt in ein kundenzentriertes, nachhaltiges Ertragsmodell umwandelt.

Das ABO-Zeitalter

Autoren: Tzuo, Tien
Seitenanzahl: 288
Erscheinungstermin: 27.03.2019
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-609-7

Jetzt sichern