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18.11.2023 Jan-Paul Fóri

Kehrtwende bei OpenAI: Sam Altman abgesetzt

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Microsoft

Schlechte Nachricht für KI-Genie Sam Altman: Sein Ex-Arbeitgeber OpenAi hat den 38-Jährigen am Freitag überraschend gefeuert. Grund: "Der Verwaltungsrat hat kein Vertrauen mehr in seine Fähigkeit, OpenAI weiterhin zu führen", hieß es in einem offiziellen Statement des Microsoft-Kooperationspartners. Das Bundeskartellamt hat indes grünes Licht für die Zusammenarbeit beider US-Firmen gegeben.

Auslöser für den Vertrauensverlust war laut Medienberichten angebliche Unaufrichtigkeit gegenüber dem Verwaltungsrat. Altman, Mitgründer und eine zentrale Figur von OpenAI, wurde kurz nach seinem Auftritt beim Apec-Gipfel von seinen Pflichten entbunden. Über die genauen Hintergründe der Entlassung wurde bisher nichts bekannt, auch Altman selbst hat sich bisher nicht öffentlich geäußert, deutete aber eine spätere Stellungnahme an. Als Reaktion auf Altmans Rauswurf gab auch OpenAi-Präsident Greg Brockman seinen Rücktritt bekannt. Auf der Social-Media-Plattform X teilte Brockman mit: „Aufgrund der heutigen Neuigkeiten kündige ich.“

Update zum Rauswurf

Im Netz kursieren derzeit verschiedene Gerüchte rund um das Ausscheiden von Altman bei OpenAi. Sam Altman soll angeblich die Gründung eines eigenen Chipherstellers geplant haben. Wie der X-User Gurgavin Chandhoke unter Berufung auf Berichte der US-Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, soll Altman vor seinem Rücktritt Gespräche mit Microsoft über eine Finanzspritze von 10 Milliarden Dollar geführt haben, um ein neues KI-Chip-Start-up zu gründen, das in Konkurrenz zu Nvidia hätte treten sollen.

Dazu passt auch ein X-Post der Journalistin Kara Swisher, wonach Altman auf der OpenAI-Entwicklerkonferenz zu hart aufgetreten sei und damit einen „Wendepunkt“ ausgelöst habe. Im Rahmen der Präsentation war unter anderem die Rede davon, das Projekt künftig mit spezialisierten Versionen von ChatGPT zu monetarisieren. Ursprünglich sei OpenAI jedoch als Non-Profit-Organisation gegründet worden, was zu Spaltungen geführt habe. Swisher fügte außerdem hinzu: "Ich wette: Er (Altman, Anm. d. Red.) wird bis Montag eine neue Firma gegründet haben."

OpenAI ernennt Interimschefin

Das KI-Unternehmen wird nun vorerst von der bisherigen Technologiechefin Mira Murati geführt. Über die neue OpenAi-Chefin ist wenig bekannt: Nach einem Praktikum bei Goldman Sachs im Jahr 2011 war Murati von 2012 bis 2013 bei Zodiac Aerospace beschäftigt. Darauf folgten drei Jahren beim US-Autobauer Tesla, wo Murati als Senior Product Managerin für das Model X mitverantwortlich war. Nach einem Zwischenstopp bei Leap Motion erfolgte 2018 schließlich der Wechsel zu OpenAi. Seit 2022 ist sie dort als Chief Technology Officer tätig gewesen.

Auswirkungen auf Microsoft möglich

Die Entlassung von Sam Altman könnte erhebliche Auswirkungen auf die weitere Entwicklung von OpenAi und damit auch auf Microsoft haben. Der Windows-Konzern hält einen Minderheitsanteil von 49 Prozent an OpenAi, und die Technologien von OpenAi werden nach und nach in die Produktpalette von Microsoft integriert. Auf der Konferenz Ignite 2023 stellte Microsoft kürzlich mehr als 100 Produktinnovationen im Zusammenhang mit KI vor.

Die Partnerschaft zwischen Microsoft und OpenAI hat inzwischen auch das Bundeskartellamt auf den Plan gerufen. Trotz der Intensivierung der Zusammenarbeit auf Unternehmensebene seit 2019 und der Geschäftstätigkeit von OpenAI in Deutschland ab 2023 sieht das Bundeskartellamt bislang keinen Handlungsbedarf. Sollte der Einfluss von Microsoft auf OpenAI jedoch weiter zunehmen, könnte ein Fusionskontrollverfahren eingeleitet werden. Darüber hinaus beobachtet das Amt die Situation im Hinblick auf eine mögliche marktbeherrschende Stellung von Microsoft ähnlich wie bei anderen Technologiekonzernen wie Amazon und Google, um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten.

Microsoft (WKN: 870747)

Die jüngsten Ereignisse bei OpenAI führten am Freitag zu einem Kursverlust der Microsoft-Aktie von rund 1,7 Prozent. Der Microsoft-Konzernchef Satya Nadella betonte jedoch, dass der langfristige Vertrag zwischen beiden Unternehmen bestehen bleibt und Microsoft weiterhin vollständigen Zugang zu benötigten Ressourcen für Innovationen sichert. Vor diesem Hintergrund dürfte sich die Microsoft-Aktie ihren Aufwärtstrend fortsetzen und bleibt ein Kauf. 

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