AKTIONÄR-Top-Tipp Qorvo mit Kurssprung: Das ist der Grund

Zwei Rivalen werden zu einem Schwergewicht: Skyworks und Qorvo fusionieren zu einem globalen Champion im Chipgeschäft. Die Deal-Summe ist gewaltig, die versprochenen Synergien verlockend. Doch ein gemeinsames Problem der beiden Partner könnte auch nach der Hochzeit bestehen bleiben.

Skyworks und Qorvo haben sich auf eine Fusion geeinigt, die das kombinierte Unternehmen mit 22 Milliarden Dollar bewertet. Beide Konzerne gehören zu den führenden Anbietern von Hochfrequenz-Chips für Smartphones und andere Geräte. Qorvo-Aktionäre erhalten für jede ihrer Aktien 32,50 Dollar in bar plus 0,96 Skyworks-Aktien. Nach dem Zusammenschluss werden Skyworks-Anteilseigner 63 Prozent des neuen Unternehmens halten, Qorvo-Aktionäre 37 Prozent. Skyworks-Chef Phil Brace übernimmt die Führung, während Qorvo-CEO Bob Bruggeworth in den Aufsichtsrat wechselt. Der Deal soll Anfang 2027 abgeschlossen werden.

Das fusionierte Unternehmen wird 7,7 Milliarden Dollar Umsatz erzielen und verfügt über rund 8.000 Ingenieure sowie mehr als 12.000 Patente. Die Kombination schafft ein 5,1 Milliarden Dollar schweres Smartphone-Geschäft. Zusätzlich entsteht eine 2,6 Milliarden Dollar starke Sparte für Wachstumsmärkte wie Verteidigung, Automotive und KI-Rechenzentren. Binnen 24 bis 36 Monaten sollen jährlich mindestens 500 Millionen Dollar an Kosten eingespart werden.

Die Fusion hat einen wichtigen Hintergrund: Beide Unternehmen kämpfen mit rückläufigen Aufträgen von ihrem wichtigsten Kunden Apple, der verstärkt auf andere Lieferanten setzt. Durch den Zusammenschluss wollen sie ihre Position stärken und weniger abhängig von einzelnen Großkunden werden. Qorvo-Aktien legten nach US-Börsenstart über elf Prozent zu, Skyworks kletterte ebenfalls zweistellig. Beide Konzerne meldeten zugleich solide Quartalszahlen.