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28.09.2020 Börsen. Briefing.

Devisen: Türkische Lira stürzt wieder ab – Zinserhöhung verpufft

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Aus dem heutigen Börsen.Briefing. – dem börsentäglichen Newsletter von DER AKTIONÄR und finanztreff.de: Die Wirtschaftslage der Türkei wird immer brisanter. Konjunktur am Boden, hohe Inflation, Corona-Krise, Devisen-Schwäche – und nun auch noch eine kriegerische Eskalation in der Nachbarschaft. Die Türkische Lira drückt das kräftig abwärts.

Die jüngste Eskalation in der Konfliktregion Berg-Karabach zwischen den Nachbarländern Armenien und Aserbaidschan sorgt für einen Kurssturz der Türkei-Währung. Die Türkische Lira hat trotz der überraschenden Zinserhöhung in der vergangenen Woche gegenüber dem US-Dollar und dem Euro heute neue Rekordtiefen erreicht.

In der Nacht mussten für einen US-Dollar zeitweise 7,82 Lira gezahlt werden und damit so viel wie noch nie. Im Handel mit dem Euro zeigte sich das gleiche Bild. Hier fiel der Kurs ebenfalls auf ein neues Rekordtief, wobei bis zu 9,10 Lira für einen Euro gezahlt wurden.

Umgekehrt gab es für eine Lira nur noch 0,11 Cent (siehe Chart). Im Handel mit dem Euro hat die türkische Währung allein seit Beginn des Jahres mittlerweile etwa ein Drittel an Wert verloren.

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Die Türkei gilt als Schutzmacht des islamisch geprägten Aserbaidschan, Russland hingegen unterstützt eher Armenien. Zwischen beiden Kaukasus-Staaten gilt mittlerweile der Kriegszustand.

In der vergangenen Woche hatte sich die türkische Notenbank mit einer deutlichen Zinserhöhung gegen den Verfall der heimischen Währung gestemmt. Der Leitzins war für die Märkte überraschend um 2,0 Prozentpunkte auf 10,25 Prozent angehoben worden. Zuvor hatte vor allem eine hohe Inflationsrate von fast 12 Prozent die türkische Lira unter Druck gesetzt, wobei die Währung immer neue Rekordtiefs zum Dollar und zum Euro erreicht hatte.

Die Notenbank steht unter erheblichen Druck des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan, der niedrige Zinsen zur Stützung der Konjunktur verlangt. Die Zinserhöhung kam für die meisten Marktteilnehmer deshalb überraschend.

Die Zentralbank hatte vor der Zinserhöhung bereits die tatsächlichen Refinanzierungskosten für Banken erhöht, in dem sie die Liquiditätsversorgung zu günstigen Konditionen einschränkte. Damit wollte man offenbar eine offizielle Zinserhöhung umgehen.

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