Der Stablecoin-Riese Circle, bekannt für den zweitgrößten Stablecoin USDC, sorgt für Aufsehen. Erst im vergangenen Monat reichte das Unternehmen die Papiere für einen Börsengang ein, doch nun machen Gerüchte über eine alternative Strategie die Runde. Wie das US-Magazin Fortune am Montag berichtete, soll Circle aktiv einen Verkauf an Schwergewichte wie die Kryptobörse Coinbase oder das Zahlungsunternehmen Ripple ausgelotet haben.
Laut Fortune, das sich auf nicht namentlich genannte Insider beruft, habe Circle in informellen Gesprächen einen Verkaufspreis von mindestens fünf Milliarden Dollar angestrebt. Diese Bewertung würde durchaus im Rahmen dessen liegen, was die von Circle für das IPO engagierten Investmentbanken JPMorgan und Citi als realistisch erachten. Ein solcher Deal wäre ein echter Hammer für die Kryptobranche.
Die potenziellen Käufer sind keine Unbekannten für Circle. Coinbase hält bereits eine Minderheitsbeteiligung an dem Stablecoin-Emittenten und teilt sich die Einnahmen aus den Zinserträgen der USDC-Reserven. Eine Übernahme könnte die Partnerschaft zementieren und Coinbase im Stablecoin-Markt noch stärker positionieren.
Ripple wiederum hat erst kürzlich mit RLUSD einen eigenen Stablecoin auf den Markt gebracht. Interessanterweise berichtete Bloomberg bereits im Vormonat, dass ein Kaufangebot von Ripple für Circle abgelehnt worden sei. Die neuerlichen Gespräche deuten darauf hin, dass das Interesse seitens Ripple weiterhin bestehen könnte – oder Circle die Fühler erneut ausgestreckt hat.
Circle selbst wiegelt ab. In einer per E-Mail übermittelten Stellungnahme, die Fortune zitiert, heißt es unmissverständlich: „Circle steht nicht zum Verkauf“ und man sei weiterhin dem Ziel eines Börsengangs verpflichtet. Es wäre nicht der erste Anlauf: Ein Versuch, bereits 2021 über eine SPAC-Fusion an die Börse zu gehen, scheiterte bekanntlich.
Auch wenn Circle eine Übernahme dementiert, zeigt die Vergangenheit: Wo Rauch ist, ist oftmals auch Feuer. Fest steht jedenfalls, dass die Kurse von Coinbase oder von Ripple in Form seiner Kryptowährung XRP von einer möglichen Übernahme immens profitieren würden.