Die Zalando-Aktie hat am Donnerstag kräftig zugelegt und mit einem Kursgewinn von rund fünf Prozent die DAX-Spitze übernommen. Damit kletterten der Krs auf den höchsten Stand seit Ende Juli. Hintergrund der deutlichen Aufwärtsbewegung ist ein großvolumiger Aktienkauf von Anders Holch Povlsen.
Der dänische Unternehmer, Gründer des Modehändlers Bestseller und seit Jahren Mitglied im Zalando-Aufsichtsrat, erwarb am vergangenen Freitag über mehrere Transaktionen hinweg Aktien im Wert von mehr als 9,7 Millionen Euro. Povlsen hält bereits seit Längerem einen zweistelligen Anteil an Zalando und ist damit größter Einzelaktionär. Laut Bloomberg beläuft sich sein Nettovermögen aktuell auf rund 6,9 Milliarden Dollar.
Zalando steht jedoch weiterhin vor Herausforderungen: Die schwächere Nachfrage in Teilen Europas, hohe Kosten durch Inflation und ein intensiver Wettbewerb im Online-Handel setzen den Modekonzern unter Druck. Mit Kostensenkungen, einer stärkeren Fokussierung auf profitable Segmente und dem Ausbau des Partnerprogramms versucht Zalando gegenzusteuern.
Herausforderungen bleiben
Nach einem soliden zweiten Quartal hat Zalando seine Jahresprognose angehoben und erstmals die Übernahme von About You in die Erwartungen für 2025 einbezogen. Der Konzern peilt nun einen Umsatz von 12,1 bis 12,4 Milliarden Euro sowie ein bereinigtes EBIT zwischen 550 und 600 Millionen Euro an. Grundlage sind die starke Entwicklung im ersten Halbjahr sowie erwartete Synergieeffekte und Fortschritte bei der Kosteneffizienz in der zweiten Jahreshälfte.
JPMorgan-Analystin Georgina Johanan sieht zwar Hinweise auf ein besser laufendes Onlinegeschäft, kritisierte jedoch die zuletzt schwache Profitabilität. Auch Deutsche-Bank-Analyst Adam Cochrane erwartet nur kurzfristige Kursgewinne: Sinkende Bruttomargen durch höhere Rabatte und eine vorsichtige Umsatzprognose belasteten die Aussichten.
Die Zalando-Aktie überwand den GD50, befindet sich am Freitag aber bereits wieder im Abwärtstrend. Ein frisches Kaufsignal würde erst ein nachhaltiger Sprung über die 200-Tage-Linie generieren. Ein Einstieg drängt sich auch aufgrund der anhaltenden Herausforderungen nicht auf.
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19.09.2025, 09:40