Adidas und Puma starteten am Freitag vorbörslich mit Verlusten, drehten aber mittlerweile ins Plus. Auslöser waren enttäuschende Q2-Zahlen von Lululemon. Der US-Sportbekleidungshersteller hat die Gewinnerwartungen zwar übertroffen, die Umsatzziele jedoch leicht verfehlt. Viel schwerer wiegt jedoch der überraschend schwache Ausblick für das Gesamtjahr – die Aktie rauschte nachbörslich um mehr als 15 Prozent in die Tiefe.
Lululemon meldete einen Gewinn je Aktie von 3,10 Dollar und lag damit über den erwarteten 2,88 Dollar. Der Umsatz belief sich auf 2,53 Milliarden Dollar und verfehlte die Prognose der Analysten (2,54 Milliarden Dollar) nur knapp. Unter dem Strich erzielte Lululemon einen Nettogewinn von 370 Millionen Dollar, nach 392 Millionen im Vorjahr.
Für das Gesamtjahr rechnet Lululemon nun mit einem Gewinn von 12,77 bis 12,97 Dollar je Aktie – deutlich unter den Erwartungen der Analysten von 14,45 Dollar. Mit 10,85 bis 11,0 Milliarden Dollar liegt die auch die Umsatzprognose spürbar unter der Markterwartung von 11,2 Milliarden Dollar. Grund sind vor allem höhere Zölle und die Abschaffung der De-minimis-Ausnahme, die bisher kleinere Sendungen von Abgaben befreite. Finanzchefin Meghan Frank warnte, dass diese Maßnahme rund 1,7 Prozentpunkte der erwarteten zollbedingten Belastungen ausmachen werde. Insgesamt dürfte der Jahresgewinn durch die neuen Tarife um etwa 240 Millionen Dollar sinken.
Neue Strategien im Fokus
CEO Calvin McDonald räumte ein, dass das Unternehmen bei der Produktgestaltung zuletzt Fehler gemacht habe. „Wir haben Produktlebenszyklen zu lange laufen lassen, vor allem in den Kategorien Lounge und Social“, sagte er. Lululemon sei mit seinen Casual-Angeboten „zu vorhersehbar geworden“ und habe die Chance verpasst, Trends zu setzen. Um gegenzusteuern, soll der Anteil neuer Modelle im Sortiment im kommenden Frühjahr von 23 auf 35 Prozent steigen. Zudem will der Konzern schneller auf neue Trends reagieren.
Bei Puma sieht DER AKTIONÄR nun Chancen auf einen nachhaltigen Turnaround. Wie viel Potenzial in der Aktie steckt, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 37/25. Den Link zum E-Paper finden Sie hier. Die Nike-Aktie schwächelt am Freitag, bleibt aber eine laufende Empfehlung des AKTIONÄR und hat seit Ausgabe 21/25 um rund 15 Prozent zugelegt. Von Lululemon sollten Anleger die Finger lassen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Puma.
05.09.2025, 09:00