Nach der jüngsten Rekordjagd beim Dow Jones legen die Anleger an der Wall Street zum Wochenstart den Rückwärtsgang ein – oder treten zumindest kräftig auf die Bremse. Vor wichtigen politischen und geldpolitischen Terminen herrscht Zurückhaltung. Die Blicke richten sich nach Washington und Jackson Hole.
Eine Stunde vor dem offiziellen Handelsstart deutet die Indikation für den Dow Jones auf einen kaum veränderten Start bei 44.948 Punkten hin. Der Leitindex hatte erst am Freitag ein neues Allzeithoch markiert, konnte die Gewinne aber nicht halten. Ein ähnliches Bild zeigte sich beim S&P 500. Für den Nasdaq, dessen Rekordhoch von letztem Mittwoch stammt, zeichnet sich sogar ein Minus von 0,3 Prozent auf 23.676 Zähler ab.
Politik und Zinsen im Fokus
Für Nervosität sorgt zum einen das anstehende Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj. Zwar soll über Wege aus dem Krieg gesprochen werden, doch die Erwartungen sind gedämpft. Ein vorheriges Treffen Trumps mit Kremlchef Wladimir Putin blieb ergebnislos.
Noch wichtiger für die Märkte dürfte aber das werden, was sich ab Donnerstag in Jackson Hole abspielt. Beim traditionellen Notenbank-Symposium wird vor allem die Rede von Fed-Chef Jerome Powell mit Argusaugen verfolgt. Investoren erhoffen sich Hinweise auf die künftige Zinspolitik. Aktuell preist der Markt eine Zinssenkung um 25 Basispunkte im September ein. Eine aggressivere Lockerung, wie sie Präsident Trump seit Langem fordert, gilt jedoch als unwahrscheinlich.
Einzelwerte im Fokus
Für einen Paukenschlag im vorbörslichen Handel sorgt die Aktie von Dayforce. Ein sattes Plus von fast 25 Prozent auf 65,75 Dollar katapultiert das Papier an die Spitze der Gewinnerliste. Grund ist eine Übernahmefantasie, die die Runde macht: Wie aus informierten Kreisen verlautete, führt die Beteiligungsgesellschaft Thoma Bravo Gespräche über einen Kauf des Personalsoftware-Spezialisten.
Im Pharmasektor richten sich die Blicke erneut auf den Wettkampf der Giganten im boomenden Markt für Abnehmmittel. Hier hat Novo Nordisk mit einer weiteren US-Zulassung für sein Blockbuster-Medikament Wegovy einen wichtigen Erfolg erzielt. Während die Novo-Aktie in Kopenhagen deutlich zulegt, sorgt dies bei Konkurrent Eli Lilly für leichten Druck. Das Papier des US-Konzerns, das zuletzt eine beeindruckende Rally hingelegt hatte, gibt vorbörslich leicht um 0,3 Prozent nach.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Novo-Nordisk AS B.
Enthält Material von dpa-AFX
18.08.2025, 14:54