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Wall-Street-Ausblick: Arbeitsmarkt robust, Powell warnt – UnitedHealth crasht, Walmart stabilisiert

Wall-Street-Ausblick: Arbeitsmarkt robust, Powell warnt – UnitedHealth crasht, Walmart stabilisiert
Foto: blvdone/Shutterstock
DJ Industrial Average -%
Lukas Meyer 15.05.2025, 14:56 Lukas Meyer

Nach einer mehrtägigen Rally gönnt sich die Wall Street am Donnerstag eine Pause. Der S&P 500 hatte zuletzt drei Tage in Folge zugelegt und erstmals in diesem Jahr ins Plus gedreht. Die Nasdaq war sechs Sitzungen hintereinander gestiegen – vor allem getragen von Tech-Schwergewichten wie Nvidia, Tesla, Meta und Alphabet, die seit Wochenbeginn zweistellige Zugewinne verzeichneten. Doch nun überwiegen Gewinnmitnahmen.

Vorbörslich rutschen die Futures aller großen Indizes spürbar ab. Eine Kombination aus robusten Arbeitsmarktdaten, vorsichtigen Aussagen der US-Notenbank und einer Reihe belastender Unternehmensmeldungen drückt auf die Stimmung.

Infront DowJones (WKN: 969420)

Arbeitsmarkt bleibt stark – Zinssenkung weiter in Ferne

Wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte, verharrte die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche bei 229.000 – damit liegt sie minimal über den Erwartungen (228.000). Die Stagnation auf vergleichsweise niedrigem Niveau bestätigt einmal mehr die robuste Verfassung des US-Arbeitsmarktes. Und genau das ist das Problem für Zinshoffnungen: Eine weiter stabile Beschäftigungslage macht schnelle Lockerungen durch die Fed unwahrscheinlicher.

Passend dazu warnte Fed-Chef Jerome Powell in einer Rede vor steigenden langfristigen Zinsen und anhaltendem Inflationsdruck durch geopolitische und angebotsseitige Schocks. Die Geldpolitik stehe laut Powell vor neuen Herausforderungen – eine Rückkehr zu ultralockeren Bedingungen sei vorerst nicht zu erwarten. Diese Aussage dämpft die Erwartungen auf baldige Zinssenkungen deutlich.

Produzentenpreise brechen ein – stärkster Rückgang seit 2019

Gleichzeitig lieferte die US-Statistikbehörde eine Überraschung: Der Erzeugerpreisindex (PPI) sank im April um 0,5 Prozent – der stärkste Monatsrückgang seit fünf Jahren. Auch die Kernrate ohne Lebensmittel und Energie fiel um 0,4 Prozent. Die sogenannte „Supercore“-Rate (ohne Food, Energy & Trade) sank erstmals seit 2019. Die Entwicklung deutet darauf hin, dass Unternehmen die gestiegenen Importkosten – etwa durch Zölle – bislang nicht an die Verbraucher weiterreichen. Händler werten das als Signal sinkender Inflationsdynamik.

Einzelhandelsumsätze steigen leicht – Konsum bleibt stabil

Die Einzelhandelsumsätze in den USA legten im April um 0,1 Prozent zu – etwas mehr als erwartet. Zwar fiel der Zuwachs nach dem starken März (+1,7 %) gering aus, doch Analysten werten das Ergebnis angesichts des Umfelds als stabil. Der US-Konsum bleibt damit vorerst intakt – ein weiteres Argument für die Fed, geldpolitisch abzuwarten.

Einzelwerte im Fokus

UnitedHealth steht im Mittelpunkt des vorbörslichen Geschehens – und erneut im negativen Sinne. Die Aktie fällt mehr als sechs Prozent, nachdem das „Wall Street Journal“ berichtet hat, dass das US-Justizministerium den Gesundheitskonzern wegen möglichen Betrugs im Zusammenhang mit Medicare untersucht. UnitedHealth dementierte bislang eine offizielle Mitteilung der Behörde – der Schaden an der Börse ist dennoch beträchtlich. Bereits zuvor hatte das Unternehmen mit einer gesenkten Prognose und dem Rücktritt des CEO für Verunsicherung gesorgt.

Walmart hingegen liefert solide Zahlen: Der weltgrößte Einzelhändler meldete für das vergangene Quartal einen bereinigten Gewinn von 61 Cent je Aktie – über den Erwartungen der Analysten. Der Umsatz lag mit 165,6 Milliarden Dollar im Rahmen der Schätzungen. Doch trotz des positiven Ergebnisses verliert die Aktie leicht, da Walmart ankündigte, die Preise künftig anheben zu müssen, um hohe Importzölle auszugleichen. Das weckt bei Anlegern Inflationssorgen.

Dick’s Sporting Goods rauscht vorbörslich um fast elf Prozent ab. Grund ist die überraschende Übernahme von Foot Locker für 2,4 Milliarden Dollar in bar. Der angebotene Preis von 24 Dollar pro Aktie entspricht einem Aufschlag von über 80 Prozent – was auch den Kurs von Foot Locker entsprechend nach oben schnellen lässt. Anleger sehen in dem Deal offenbar eher Risiken als Synergien.

Cisco Systems liefert einen Lichtblick: Die Aktie legt vorbörslich rund zwei Prozent zu, nachdem der Netzwerktechnologie-Konzern mit seinem Quartalsbericht über den Erwartungen lag. Cisco meldete einen bereinigten Gewinn von 96 Cent je Aktie bei einem Umsatz von 14,15 Milliarden Dollar – beides besser als erwartet. Zudem gab das Unternehmen einen optimistischen Ausblick und kündigte den Rücktritt von Finanzchef Scott Herren zum Sommer an.

Alibaba fällt dagegen um fast vier Prozent. Der chinesische E-Commerce-Riese verfehlte mit seinen Zahlen für das vierte Geschäftsquartal die Analystenerwartungen. Damit setzt sich der Negativtrend der letzten Quartale fort – Anleger zeigen sich zunehmend skeptisch über die mittelfristigen Perspektiven.

Auch CoreWeave, der jüngst an die Börse gegangene Anbieter von KI-Infrastruktur, verliert rund vier Prozent. Zwar lag der Umsatz im ersten Quartal mit 982 Millionen Dollar über den Erwartungen – doch die Verluste weiteten sich aus. Nach einem spektakulären IPO mit über 60 Prozent Kursplus ist das die erste ernsthafte Bewährungsprobe für das junge KI-Unternehmen.

Apple verliert rund ein Prozent, nachdem Donald Trump öffentlich erklärt hat, er habe Apple-CEO Tim Cook geraten, künftig keine iPhones mehr in Indien fertigen zu lassen. Eine direkte politische Einmischung in Lieferkettenentscheidungen kommt bei Investoren selten gut an.

Nach Tagen der Euphorie folgt die Ernüchterung: Gewinnmitnahmen und neue Unsicherheiten drücken die US-Börsen vor dem Start ins Minus. In den Mittelpunkt rücken heute klare Unternehmensmeldungen als Gradmesser. Anleger brauchen heute vor allem eines: Nerven.

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