Die VW-Aktie gibt am Freitag deutlich nach und ist Schlusslicht im DAX. Grund hierfür ist ein Vorabbericht des Manager Magazins. Demnach dürfte der Dieselskandal dem Wolfsburger Autobauer noch teurer zu stehen kommen als bislang erwartet.
Zu geringe Rückstellungen
Die im letzten Jahr zurückgestellten 6,7 Milliarden Euro werden für Volkswagen wahrscheinlich nicht ausreichen, so das Magazin in Berufung auf Unternehmenskreise. Die Kosten der zu erwartenden Rückrufe, Rückkäufe und Kompensationsmaßnahmen dürften deutlich höher als ursprünglich gedacht ausfallen.
In den seit Monaten laufenden Verhandlungen mit den amerikanischen Umweltbehörden über eine Lösung für die von den Abgasmanipulationen betroffenen 600.000 Fahrzeuge sei nicht vor Ende März mit einer Lösung zu rechnen, hieß es weiter. Die Gespräche ziehen sich weiter in die Länge, da die amerikanische Umweltbehörde EPA auf einen Langstreckentest für eine von VW vorgeschlagene technische Lösung bestehe. Unternehmensangaben zufolge, habe VW gemeinsam mit einem Zulieferer Katalysatoren zur Abgasreinigung der ältesten betroffenen Motorengenerationen entwickelt.
Bei Stärke verkaufen
Bereits am Morgen gab es eine schlechte Nachricht: Es wurde bekannt, dass Volkswagen im Gesamtjahr 2015 fünf Prozent weniger Fahrzeuge der VW-Kernmarke verkauft hat. Die mittelfristigen Aussichten zeigen klar nach unten. Die Nachrichten des heutigen Tages zeigen, dass weitere Risiken in der VW-Aktie stecken, die nicht im Kurs eingepreist sind.