Verbio-Chef Claus Sauter hat die ewigen Debatten rund um die Elektromobilität satt. Denn mit CNG (Compressed Natural Gas) aus herkömmlichem Stroh, wie es das Unternehmen anbietet, werden bis zu 90 Prozent Kohlenstoffdioxid eingespart und auch die Kosten im Vergleich zu konventionellen Kraftstoffen wie Diesel oder Benzin deutlich reduziert. Volkswagen, Seat und Co haben die passenden Fahrzeuge mit Erdgas-Antrieb im Portfolio.
Was fehlt, ist der politische Wille, Biokraftstoffen wie CNG eine Chance zu geben. Stattdessen müssen sich Firmen wie Verbio in einem schwierigen Umfeld ohne große Unterstützung behaupten und auf wechselnde Rahmenbedingungen reagieren. Entsprechend vorsichtig blicken Bioenergie-Unternehmen auf das nächste Geschäftsjahr. Verbios konservative Prognose auf das Fiskaljahr 2017/2018 verschreckte die Anleger – die Aktie büßte daraufhin binnen weniger Tage über 30 Prozent ihres Wertes ein. Zu viel des Guten! Im ersten Quartal überzeugte der Nischen-Player mit soliden Zahlen. Setzt sich dieser Trend fort, dürfte die Prognose, ein operativer Gewinn (EBITDA) von 50 Millionen Euro, locker erreichbar sein. Um sich von Europa unabhängiger zu machen, steht auch die Erschließung des indischen Marktes bei Verbio zur Debatte.
Charttechnisch spannend
Gewinnt das Thema rund um die Biokraftstoffe in Deutschland wieder an Bedeutung, verfügt die Verbio-Aktie über hohes Aufwärtspotenzial. Zusätzliche Kursfantasie bietet ein möglicher Markteintritt in Indien. Die Verbio-Aktie braucht positive Impulse, um die mehrmonatige Schiebezone nach oben zu verlassen. Gelingt der Sprung über den horizontalen Widerstand im Bereich von 9 Euro, winken schnelle Anschlussgewinne bis in die Kursregion von 10 Euro. Mutige Anleger gehen eine spekulative Trading-Position ein und sichern diese mit einem Stoppkurs knapp unterhalb des Oktobertiefs von 7,40 Euro ab.