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21.06.2022 Michael Schröder

Varta-Vorstand: „Das ist der größte Wachstumstreiber für die Zukunft“

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Varta

Als treibende Kraft bei den kleinen Knopfzellen für Hörgeräte und kabellose Kopfhörer will Varta in Zukunft auch die Autobranche unter Strom setzen. Es ist noch ein weiter Weg, bis im Rahmen der geplanten E-Offensive ab 2024 erste Umsätze realisiert werden können. Auf der heutigen Hauptversammlung erklärt Vorstand Herbert Schein, wo der Batteriehersteller steht und wo er hin will.

Die angekündigte Wachstumsoffensive sorgt bei Varta weiter für Fantasie. Der Plan steht. Varta will im Bereich CoinPower wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren und so ordentlich Geld in die Kasse zu spülen. „CoinPower war nur die Speerspitze in den Wachstumsmarkt der Lithium-Ionen-Technologie“, so Vorstand Herbert Schein laut Redemanuskript der heutigen Hauptversammlung. „Wir haben unsere Erfahrung auf größere Zellen übertragen und sie mit weiteren Innovationen angereichert. Herausgekommen sind unsere Li-Ionen-Rundzellen. Sie können schneller geladen werden als andere Li-Ion-Zellen auf dem Markt und können mehr Power liefern.“

AKTIONÄR-Leser wissen: Mit der Hochleistungsbatterie will Varta die Autobranche unter Strom setzen. Die V4Drive dient im Auto dabei zunächst nicht als alleinige Antriebsbatterie, sondern als sogenannter Booster, der in Premium- und Sportfahrzeugen mit Verbrennungsmotor eingesetzt wird, um die Beschleunigung kurzfristig zu optimieren. „Varta bietet mit dieser Zelle den Herstellern von modernen, elektrifizierten Sportwagen die Möglichkeit, einen Unterschied zu machen. Bislang ist es für diese Hersteller eine Herausforderung, ihre USPs nach dem Ende des Verbrennungsmotors in die elektrifizierte Zukunft zu übertragen. Varta bietet ihnen mit unserer Technologie die Möglichkeit dazu“, so Schein. In einer weiteren Stufe soll die Technologie auch auf noch größere Zellen übertragen werden. Am Ende soll die Zelle den kompletten Antrieb eines vollelektrischen Fahrzeugs aus dem Premium-Bereich gewährleisten.

Der Firmenlenker ist überzeugt: „Die Li-Ionen-Technologie hat das größte Potenzial. Das Geschäft mit dieser Technologie ist der größte Wachstumstreiber für die Zukunft von Varta.“

Ebenfalls im Fokus steht der Bereich „Energiespeicher“. „Hier haben wir große Zuwächse im Umsatz. Warum? Weil auch der Markt derzeit rasant wächst“, so der Vorstand. Mit seinen innovativen Speichern will Varta ein Teil der dezentralen Energieversorgung für Hausbesitzer sein. „Wir erwarten uns im Bereich der Energiespeicher große Wachstumsraten. Dafür haben wir die Weichen gestellt“, so der CEO.

Mit Blick auf die Geschäftsentwicklung ist Schein nicht unzufrieden: „Wir haben unseren Umsatz seit dem Börsengang kontinuierlich erhöht und unsere Profitabilität weiter gesteigert. Wir haben den Umsatz nahezu vervierfacht, beim EBITDA sind wir wie geplant schneller gewachsen als beim Umsatz. Somit haben wir die EBITDA-Marge nahezu verdoppelt.“

Beim Ausblick gibt sich der Vorstand kämpferisch: „Wir werden am Ende dieses Jahrzehnts ein Multi-Milliarden-Konzern sein. Die erste Milliarde erzielen wir vielleicht nicht mehr ganz in diesem Jahr, aber dann im kommenden Jahr. Weil wir weiter innovativ sind. Weil wir neue Produkte präsentieren, die unseren Kunden einen strategischen Wettbewerbsvorteil verschaffen.“

Varta (WKN: A0TGJ5)

DER AKTIONÄR hält an seiner grundlegend positiven Einschätzung fest. Der Vorstand muss den Worten aber auch Taten folgen lassen. Der Plan zum Einstieg in die Auto-E-Mobilität steht, braucht allerdings noch etwas Zeit zur Umsetzung. Ein erstes nennenswertes Volumen der V4Drive dürfte nicht vor 2024 vom Band laufen. Der Batteriehersteller zeigt sich aber optimistisch, die Fertigung schnell und zuverlässig skalieren zu können. Mit den innovativen Energiespeichern adressiert der Konzern zudem einen weiteren Wachstumsmarkt. Zeichnet sich ab, dass Varta im Bereich CoinPower weiterwachsen und die nächsten Quartale nutzen kann, um in der E-Mobilität die lukrative Nische wie geplant erfolgreich zu besetzen, dürfte die Aktie mittelfristig wieder Fahrt aufnehmen. Kurzfristig könnte vor allem ein Verfehlen der Prognosen für das laufende Jahr für Ernüchterung sorgen.

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