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20.03.2023 Michael Schröder

Varta mit Kapitalerhöhung: So soll das Comeback gelingen – Update zum Platzierungspreis

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Varta

Varta plant eine Kapitalerhöhung und ein umfangreiches Restrukturierungskonzept. Zudem befindet sich der Batteriehersteller eigenen Angaben zu Folge mit den finanzierenden Banken in fortgeschrittenen Gesprächen zu weitreichenden Restrukturierungsmaßnahmen, um das Unternehmen finanziell und operativ zu stabilisieren.

Das Konzept, das im Rahmen eines Gutachtens erarbeitet wurde, beinhaltet gezielte Maßnahmen zur Profitabilitätssteigerung sowie der Verbesserung der Finanzierungsstruktur. Mit dem Erlös einer angestrebten Kapitalerhöhung in Höhe von 50 Millionen Euro soll gezielt in wichtige Innovationsfelder des Unternehmens investiert werden.

Zur Zeichnung der neuen Aktien wird ausschließlich die VGG Beteiligungen SE, eine 100%-ige Tochtergesellschaft der Montana Tech Components, zugelassen. Varta will dabei rund vier Millionen neue Aktien platzieren, zu einem Verkaufspreis, der den Börsenkurs der Varta-Papiere nicht wesentlich unterschreite, wie es heißt. Die Durchführung der Kapitalerhöhung ist durch eine Zeichnungsgarantie der Montana Tech Components abgesichert, die unter der Bedingung einer finalen Einigung mit den finanzierenden Banken steht.

Eine mögliche Schlussfolgerung aus der Mitteilung: 4,04 Millionen Aktien sollen rund 50 Millionen Euro einspielen, daraus würde ein Platzierungspreis von umgerechnet rund 12,35 Euro resultieren. Laut Mitteilung und Aussaage des Unternehmens soll der Platzierungspreis den Kurs der Aktie aber nicht wesentlich unterschreiten, die Aktie hat sich zu 28,96 Euro ins Wochenende verabschiedet.

Update mit Erklärung vom Unternehmen

In der Meldung steht, dass für die geplante Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital bis zu 4.042.168 Aktien ausgegeben werden können.

„Das ist die maximale Anzahl neuer Aktien, die nach dem Aktiengesetz unter Bezugsrechtsausschluss ausgegeben werden können (zehn Prozent des Grundkapitals). Eine solche Kapitalerhöhung unter Bezugsrechtsausschluss ist ferner nur in einem engen finanziellen Rahmen zulässig; die neuen Aktien dürfen nur zu einem Ausgabebetrag ausgegeben werden, der den Börsenpreis der Varta-Aktie nicht wesentlich unterschreitet“, heißt es zur Erklärung aus der Varta-Konzernzentrale.

„Varta hat angegeben, dass sie durch die Kapitalerhöhung beabsichtigt, einen Emissionserlös von 50 Millionen Euro zu erzielen, und wird selbstverständlich innerhalb des beschriebenen Rahmens nur eine solche Anzahl neuer Aktien ausgeben, die erforderlich ist, um diesen Betrag zu erreichen“, so Varta gegenüber dem AKTIONÄR.

Damit hängt die Aktienanzahl vom aktuellen Kurs der Varta-Aktie zum Zeitpunkt der Preisfestsetzung ab. „Zum aktuellen Kurs, Stand jetzt, würde die Varta wesentlich weniger als vier Millionen Aktien benötigen um auf die angestrebten 50 Millionen Euro Emissionserlös zu kommen“.

Das von KPMG erstellte so genannte IDW-S6 Gutachten, das in der Regel aufzeigen soll, ob ein Unternehmen in einer Krisensituation überhaupt nachhaltig erfolgreich saniert werden kann, bestätigt dem Konzern Restrukturierungsfähigkeit und klare Wachstumsperspektiven. Voraussetzung ist die gruppenweite, konsequente Reduzierung der Kostenbasis in den Bereichen Beschaffung, interner Prozesse und Personal sowie eine weitere Diversifikation der Kundenbasis und Investitionen in Wachstumsfelder. Das Konzept steht unter dem Vorbehalt der finalen Zustimmung der zuständigen Gremien der Banken.

"Mit dem vorgestellten Restrukturierungskonzept halten wir die Balance zwischen notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen und der Entwicklung unserer Wachstumspotenziale. Die aktuell wirtschaftlich herausfordernde Lage erfordert klare Schritte, um wieder erfolgreich und profitabel wirtschaften zu können. Durch die umfassenden Maßnahmen stabilisieren wir das Unternehmen und sichern langfristig die Innovationskraft der Varta  AG", so Vorstandssprecher Dr. Markus Hackstein.

Varta (WKN: A0TGJ5)

Varta legt die Karten auf den Tisch. Der Konzern will mit den Restrukturierungsmaßnahmen die Rückkehr auf einen stabilen Wachstumskurs vorantreiben. Ob die Banken mitspielen und ob die eingeleiteten Maßnahmen am Ende wirklich von Erfolg gekrönt sein werden, muss sich erst zeigen. Daran ändert auch ein möglicherweise höherer Platzierungspreis bei der Kapitalmaßnahme nur wenig. Ein Einstieg drängt sich daher vorerst weiter nicht auf.

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