Die Aktie von TUI steht am Morgen deutlich unter Druck. Späte Reisebuchungen aufgrund des späten Ostertermins verschieben Einnahmen nun in das dritte Quartal. Der Ausblick auf das Gesamtjahr wurde derweil bestätigt. Aus charttechnischer Sicht rückt sie 200-Tage-Linie nun wieder in den Fokus.
Der späte Ostertermin verschiebt das Geschäft des Reisekonzerns TUI in diesem Jahr nach hinten. Einerseits fehlten dem Konzern im Winterhalbjahr Umsatz und Gewinn aus den Osterurlauben. Andererseits buchten die Menschen ihre Reisen für den Sommer später als sonst, wie der Reisekonzern am Mittwoch in Hannover mitteilte. Dennoch konnte TUI den saisontypischen Verlust in den Monaten Oktober bis März verringern. Für das Geschäftsjahr bis Ende September sieht Vorstandschef Sebastian Ebel das Unternehmen dank höherer Reisepreise auf Kurs zu seinen Zielen.
Im Winterhalbjahr erzielte TUI einen Umsatz von knapp 8,6 Milliarden Euro und damit fast acht Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der um Sondereffekte bereinigte operative Verlust (bereinigtes Ebit) schrumpfte um 15 Prozent auf 156 Millionen Euro, obwohl das zweite Geschäftsquartal (per Ende März) wegen des fehlenden Ostergeschäfts schwächer ausfiel. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre in den sechs Monaten ein Verlust von knapp 392 Millionen Euro, sechs Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Für das laufende Geschäftsjahr peilt Ebel weiterhin ein Umsatzplus von fünf bis zehn Prozent an. Der bereinigte operative Gewinn soll um sieben bis zehn Prozent steigen.
Die Aktie von TUI hat sich seit ihrem Tief Anfang April bei 5,36 Euro zuletzt wieder kräftig nach oben arbeiten und dabei auch die 200-Tage-Linie durchbrechen können. Auf der Handelsplattform Tradegate verliert das Papier nach den Zahlen heute gut fünf Prozent. Damit setzt die Aktie in den Bereich der 200-Tage-Linie zurück. Diese sollte nun verteidigt werden, soll sich das charttechnische Bild nicht erneut eintrüben.
Auch wenn es in diesem Jahr zu Verschiebungen bei den Buchungen kam, die Richtung bei TUI stimmt insgesamt. Anleger belassen das Papier aber vorerst auf der Watchlist.
Enthält Material von dpa-AFX