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Spotify stürzt nach Quartalszahlen ab – Verlust schockt, Ausblick enttäuscht

Spotify stürzt nach Quartalszahlen ab – Verlust schockt, Ausblick enttäuscht
Foto: Shutterstock
Spotify Technology S.A. -%
Lukas Meyer 29.07.2025, 14:13 Lukas Meyer

Spotify hat im zweiten Quartal mit einem überraschenden Verlust und einem schwachen Ausblick für Ernüchterung gesorgt. Der Musikstreaming-Riese, dessen Aktie seit Jahresbeginn um gut 50 Prozent gestiegen war, verliert im vorbörslichen Handel am Dienstag deutlich. 

Der Kurs sinkt um über fünf Prozent auf zuletzt 665 Dollar – rund 15 Prozent unter dem Rekordhoch aus dem Juni von 785 Dollar. Nach einem starken Jahresauftakt rutscht der Konzern damit in die roten Zahlen.

Die Umsatzentwicklung fiel mit einem Plus von zehn Prozent auf 4,19 Milliarden Euro schwächer aus als erwartet. Analysten hatten mit 4,27 Milliarden Euro gerechnet. Noch gravierender ist allerdings der erneute Verlust: Spotify verbuchte ein Minus von 86 Millionen Euro beziehungsweise 42 Euro-Cent je Aktie, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn von 274 Millionen Euro bzw. 1,33 Euro je Aktie erzielt worden war. Die Konsensschätzung lag bei einem Gewinn von 1,97 Euro je Aktie.

Hier liegt das Problem

Hauptverantwortlich für das negative Ergebnis sind sogenannte „Social Charges“, also Lohnnebenkosten im Zusammenhang mit aktienbasierter Vergütung, die wegen der starken Kursentwicklung der Aktie um 98 Millionen Euro höher ausfielen als geplant. Hinzu kamen höhere Steuern und gestiegene Finanzierungskosten, die das Ergebnis weiter belasteten.

Beim Nutzerwachstum liefert Spotify hingegen Positives. Die Zahl der monatlich aktiven Nutzer stieg auf 696 Millionen und lag damit klar über den Erwartungen. Auch die Zahl der Premium-Abonnenten übertraf mit 276 Millionen die Prognosen. Spotify konnte damit in einem hart umkämpften Markt weiter wachsen und insbesondere mit seinem werbefinanzierten Angebot zulegen. Das Wachstum bei den zahlenden Kunden ist ein Zeichen dafür, dass das Unternehmen trotz Konkurrenzdruck und Preiserhöhungen attraktiv bleibt.

Weniger erfreulich ist der Ausblick auf das laufende dritte Quartal. Spotify erwartet lediglich einen Umsatz von 4,2 Milliarden Euro, was deutlich unter der Konsensschätzung von 4,48 Milliarden Euro liegt. Auch beim operativen Ergebnis bleibt der Konzern mit 485 Millionen Euro hinter den Erwartungen zurück. Die Bruttomarge soll auf 31,1 Prozent sinken, nachdem sie im Vorquartal noch bei 31,5 Prozent lag. Analysten hatten hier eine stabile bis leicht steigende Marge erwartet.

Spotify (WKN: A2JEGN)

Die nächste Supportzone liegt nun am GD100, welcher aktuell bei rund 640 Dollar verläuft.

Erste Kommentare

Bloomberg Intelligence spricht von „kurzfristigem Rauschen“, das durch regulatorische Einmaleffekte entstanden sei. Die langfristige Story bleibe aber intakt – unter anderem wegen geplanter Preiserhöhungen, dem Superfan-Abo und KI-gestützter Werbetechnologie.

Citi bewertet die Zahlen nüchtern. Man erkenne, dass Umsatz und operatives Ergebnis unter den Erwartungen liegen und auch der Ausblick schwächer ausfalle. KeyBanc bleibt hingegen optimistischer: Die Analysten sehen das Zahlenwerk als „laut und verzerrt“ – unter anderem wegen Wechselkurseffekten und nicht modellierter Sozialabgaben. Das starke Nutzerwachstum und das neue Aktienrückkaufprogramm über zwei Milliarden Dollar wertet KeyBanc als klares Vertrauenssignal in das eigene Geschäftsmodell.

Strategisch treibt Spotify die Transformation zur Entertainment-Plattform voran. Der Konzern will sich als Alternative zu YouTube positionieren – mit Musikvideos, Podcast-Clips und exklusiven Konzertmitschnitten. Parallel dazu forciert Spotify seine Aktivitäten im Werbemarkt. Neue, generative KI-Tools sollen es Werbetreibenden ermöglichen, Audioanzeigen automatisch zu vertonen und kostengünstiger zu produzieren. Die Monetarisierungspotenziale steigen – ebenso wie die Ambitionen des Konzerns, auch jenseits der Musik relevant zu bleiben.

Den Schock müssen die Anleger erst einmal verdauen. Spotify ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Spotify Technology S.A..

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