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Die rasante Erholung am Gesamtmarkt spielt auch Siemens in die Karten. Knapp oberhalb der psychologisch wichtigen 100-Euro-Marke hat die Aktie nach oben gedreht. Im starken Umfeld lassen sich die Bullen auch von einer skeptischen Studie der Société Générale nicht beirren, die an schwachen Tagen wohl noch für kräftige Kursverluste gesorgt hätte.
Der Konsens sei „zu selbstgefällig“, was die Widerstandsfähigkeit der wichtigen Sparte Digital Industries angehe, so Analyst Alasdair Leslie. Weniger Aufträge im Geschäftsjahr 2023 sowie die Lohninflation würden für Abwärtsrisiken sorgen. Die Margensicherheit und der Auftragsbestand von Digital Industries würden dadurch bedroht. Das Kursziel senkte der Experte von 145 auf 115 Euro, zudem stufte er Siemens von „Buy“ auf „Hold“ ab.
Ein starkes Zeichen ist, dass diese skeptischen Worte des Experten am Markt nicht mehr für Panik sorgen. Das zeigt, wie viel bereits im Kurs eingepreist ist – was ein Minus von rund 30 Prozent seit Jahresbeginn untermauert. Entscheidend wäre nun, dass im Rahmen des sich aufhellenden Gesamtmarktes der Sprung über den Widerstandsbereich bei 112,50 Euro gelingt – und dass die Aktie sich endlich aus dem Seitwärtskorridor zwischen 95 Euro und diesem Widerstand nach oben befreien kann.
Siemens leidet wie viele andere Unternehmen auch unter Rezessionssorgen und schwachem Marktumfeld. Doch langfristig ist der Konzern sehr aussichtsreich, der Fokus auf Digitalisierung dürfte sich auszahlen. Wer mit Weitblick investieren will, kann zugreifen.
