Die Wall Street ist am Dienstag hart aufgeschlagen: Was als stärkste Erholungsrally seit 2022 begann, endete in einem Ausverkauf – angeführt von Apple und Co. Grund: Kurz vor Mitternacht treten US-Zölle von bis zu 104 Prozent gegen China in Kraft. Anleger flüchten, der Dow verliert mehr als 300 Punkte.
Die US-Börsen haben am Dienstag einen dramatischen Intraday-Reversal hingelegt. Nach einer anfänglichen Erholungsrally von bis zu vier Prozent beim Dow kippte die Stimmung mit Blick auf das bevorstehende Inkrafttreten massiver US-Zölle.
Der Dow Jones schloss 0,84 Prozent tiefer bei 37.645 Punkten, nachdem er im Tagesverlauf fast 1.500 Punkte schwankte. Der S&P 500 verlor 1,57 Prozent auf 4.982 Zähler, der Nasdaq 100 sackte gar um 1,95 Prozent auf 17.090 Punkte ab.
Apple zählte mit einem Minus von 4,5 Prozent zu den größten Verlierern – innerhalb von vier Handelstagen summiert sich das Minus auf über 20 Prozent. Auch Microsoft, Nvidia und Tesla standen massiv unter Druck.
Zwar sorgten Hoffnungen auf Entspannung im globalen Handelskonflikt zunächst für Kauflaune – unter anderem durch Aussagen von US-Finanzminister Bessent, der Verhandlungen mit rund 70 Ländern in Aussicht stellte. Auch Präsident Trump sprach von einem „guten Gespräch“ mit Südkorea. Doch die Fakten holten den Markt ein:
Ab Mitternacht Ostküstenzeit tritt ein erweitertes Zollpaket in Kraft – ein kumulativer Satz von 104 Prozent auf chinesische Importe wird Realität. Weitere Zölle auf Importe aus 86 Ländern sind angekündigt.
Laut dem Chefstrategen Robert Ruggirello fehlt es an Planbarkeit: „Ohne konsistente Politik können Unternehmen keine langfristigen Investitionsentscheidungen treffen.“
Der VIX, das Angstbarometer der Wall Street, zog um 18 Prozent auf 55 Punkte an.
Der Markt taumelt in eine neue Phase politisch motivierter Unsicherheit. Selbst starke Rebounds sind derzeit nicht nachhaltig. Anleger sollten sich auf weiter hohe Volatilität einstellen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple, Nvidia, Tesla.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Microsoft.
Aktien von Nvidia befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
08.04.2025, 22:24