Peloton: Aktie radelt davon – das ist der Grund

Sensation bei Peloton: Die Aktie explodiert am Donnerstag um 19 Prozent. Grund: Das geschundene US-Unternehmen hat im Schlussquartal überraschend schwarze Zahlen geschrieben. Doch Anleger sollten sich von dem zweistelligen Kursanstieg nicht blenden lassen: Hinter der aufpolierten Fassade lauert bereits die nächste schlechte Nachricht.

Nach einer langen Durststrecke hat Peloton endlich wieder Zahlen geliefert, die Anlegerherzen höherschlagen lassen. Das Unternehmen hat die Prognosen der Wall Street auf ganzer Linie pulverisiert: Der Gewinn je Aktie betrug fünf Cent. Erwartet wurde hingegen ein Verlust je Aktie von sechs Cent. Auch beim Umsatz schnitt der Fitness-Konzern mit 607 Millionen Dollar besser als prognostiziert ab. Analysten hatten im Vorfeld mit nur 580 Millionen Dollar gerechnet. 

Ausblick eher mau

Weniger begeisternd ist hingegen der Ausblick. Für das laufende Quartal rechnet Peloton mit einem Umsatz zwischen 525 und 545 Millionen Dollar, was unter dem Analystenkonsens von 560 Millionen Dollar liegt. Im Gesamtjahr soll der Erlös allerdings mit 2,4 bis 2,5 Milliarden Dollar wieder im Rahmen der Markterwartungen liegen. 

Zusätzlich belasten die von US-Präsident Donald Trump verhängten Aluminiumzölle in Höhe von 50 Prozent. Peloton rechnet damit, dass die gestiegenen Materialkosten den freien Cashflow im laufenden Geschäftsjahr um rund 65 Millionen US-Dollar verringern werden.

Stellenabbau angekündigt

Zudem kündigte der neu CEO Peter Stern einen weiteren Stellenabbau an. "Unsere Betriebskosten bleiben zu hoch, was unsere Fähigkeit behindert, in unsere Zukunft zu investieren", schrieb Stern in einem Brief an die Aktionäre. Sechs Prozent der Belegschaft müssen gehen. Dadurch will Peloton zusätzlich 100 Millionen Dollar einsparen. Es ist ein schmerzhafter, aber notwendiger Schritt, um das Unternehmen langfristig zu sanieren, wie Stern betonte.

Unter Stern tritt Peloton auf die Kostenbremse: Statt teurer Showrooms setzt Peloton auf kleine Mikro-Stores, will den Marktplatz für gebrauchte Geräte ausbauen und die internationale Expansion mithilfe von KI-gesteuerten Übersetzungen vorantreiben. Zudem soll die zugekaufte Fitnessfirma Precor enger in das Geschäft integriert werden –  jeder Stein wird umgedreht.