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02.08.2019 Nikolas Kessler

Payment-Überflieger Square nach Zahlen unter Druck – was tun?

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Square

Der US-Payment-Anbieter Square hat am Donnerstagabend nach US-Börsenschluss Zahlen für das zweite Quartal präsentiert – und die Erwartungen dabei nur teilweise erfüllt. Die Anleger strafen die Aktie daraufhin brutal ab.

Die guten Nachrichten zuerst: Gemessen am Gewinn pro Aktie von 21 Cent hat Square im zweiten Quartal nicht nur über 60 Prozent mehr verdient als im Vorjahreszeitraum, sondern auch mehr als von den Analysten erwartet (16 Cent). Auch der bereinigte Quartalsumsatz lag mit einem Plus von 46 Prozent auf 563 Millionen Dollar über den Schätzungen von 557,8 Millionen Dollar. Das operative Ergebnis (bereinigtes EBITDA) ist um 54 Prozent auf 105 Millionen Dollar gestiegen.

Das Transaktionsvolumen (GPV) ist im Vergleich zum zweiten Quartal 2018 um ein Viertel auf 26,8 Milliarden Dollar gestiegen. Großer Händler mit jährlichen Transaktionsvolumen von über 125.000 Dollar machen dabei inzwischen einen Anteil von 54 Prozent aus. Analysten hatte sich beim GPV im Vorfeld 0,1 Milliarden Dollar mehr erwartet.

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Der Nettoverlust fiel mit sieben Millionen Dollar höher aus als im Vorjahreszeitraum (sechs Millionen Dollar). Hauptgrund dafür sei nach Unternehmensangaben eine Neubewertung des Eventbrite-Investments aus dem Jahr 2018. Um den Sondereffekt bereinigt lag der Nettoverlust lediglich bei zwei Millionen Dollar.

Überraschung: Caviar wird verkauft

Neben den Quartalszahlen hat Square am Donnerstagabend auch den Verkauf des Essenslieferdienstes Caviar verkündet. Der US-Marktführer DoorDash wird die Sparte noch in diesem Jahr für 410 Millionen Dollar übernehmen. Laut einem Bericht von CNBC hat Square für Caviar im Jahr 2014 rund 44 Millionen Dollar bezahlt – der Wert des Dienstes hat sich somit in fünf Jahren beinahe verzehnfacht.

Die Einnahmen aus dem Deal will Square-Chef Jack Dorsey in den Ausbau des Payment-Ökosystems für Privat- und Unternehmenskunden investieren. Es gebe viele Möglichkeiten, beide Bereich zu stärken. Doch das erfordere mehr Fokussierung und höhere Ausgaben, so Dorsey im Analysten-Call. Zuvor hatte bereits Finanzchefin Amrita Ahuja für das dritte Quartal weitere Investitionen angekündigt.

Anleger monieren schwache Prognose

Das hat allerdings auch Folgen für die Q3-Prognose: Beim bereinigten Gewinn pro Aktie erwarten die Analysten mit 22 Cent etwas mehr als die vom Unternehmen jetzt in Aussicht gestellten 18 bis 20 Cent. Auch die Erwartungen an den bereinigten Quartalsumsatz liegen mit rund 600 Millionen Dollar bereits am obersten Ende der vom Unternehmen angepeilten Zielspanne von 590 bis 600 Millionen Dollar.

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Die Ziele für das Gesamtjahr ließ Square diesmal weitgehend unverändert. Die Einnahmen aus dem Caviar-Verkauf sind in den aktuellen Prognosen noch nicht enthalten. Diese sollen erst nach erfolgreichem Abschluss der Transaktion in den Zielen berücksichtigt werden.

Kein Grund zu Panik!

Die Anleger konnte Square mit dem jüngsten Zahlenwerk nicht überzeugen. Im nachbörslichen US-Handel ist die Aktie um rund acht Prozent eingeknickt und auch hierzulande ist der Kurs heute stark unter Druck. Das ist ärgerlich, angesichts von zuletzt mehr als 40 Prozent Kursplus alleine seit Jahresanfang aber kein Beinbruch.

DER AKTIONÄR wertet die langfristigen Wachstumschancen von Square weiterhin positiv. Investierte Anleger bleiben daher dabei und setzen auf eine baldige Fortsetzung der Aufwärtsbewegung. Mutige Neueinsteiger können bei einer Stabilisierung wieder zugreifen und auf einen zügigen Rebound spekulieren.

Square (WKN: A143D6)

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