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16.03.2019 Marion Schlegel

Österreichischer Börsen-Newcomer Marinomed will in Milliardenmarkt vorstoßen: Vorstandschef Andreas Grassauer im Interview

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Im Februar dieses Jahres ist der österreichischen Biotechgesellschaft Marinomed der Gang an die Börse gelungen. Es war das erste IPO an der Wieder Börse seit anderthalb Jahren und das erste in Europa in diesem Jahr. Marinomed verfügt über zwei Technologieplattformen: Carragelose und Marinosolv. Insbesondere auf Marinosolv ruhen große Hoffnungen. Diese ermöglicht das Auflösen schwer löslicher pharmazeutischer Wirkstoffe. Damit werde die Wirksamkeit und die Geschwindigkeit bis zur Wirkung erhöht, erklärt der Vorstandsvorsitzende Andreas Grassauer. Zudem können weitere Vorteile erzielt werden.

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Quelle: Marinomed

Das am weitesten fortgeschrittene Marinosolv-Projekt ist Budesolv, das derzeit eine Phase-3-Zulassungsstudie bei Heuschnupfen durchläuft. Marinomed erhofft sich hier Milliardenpotenzial – genauso wie von Tacrosolv. DER AKTONÄR hat bei Grassauer genauer nachgefragt:

DER AKTIONÄR: Herr Grassauer, das Leitprodukt von Marinomed ist Budesolv. Was genau kann das Produkt? Und was sind die nächsten Schritte?

Andreas Grassauer: Budesolv soll es erstmals ermöglichen, Heuschnupfen, mit einem niedrig dosierten Kortison zu behandeln, ohne dabei mehrere Tage auf die Wirkung warten zu müssen. Jeder Allergiker kennt das Problem: Gefühlt dauert es ewig, bis am Markt verfügbare, auf Kortison basierende Arzneimittel wirken. Das hat oftmals damit zu tun, dass der Wirkstoff nur schwer löslich ist und damit über einen längeren Zeitraum relativ hoch dosiert werden muss, um die gewollte Wirkung zu erreichen. Mit Budesolv können wir dieses Problem lösen. Derzeit wird Budesolv in einer pivotalen Phase-3-Zulassungsstudie getestet. Wir erwarten Ende des zweiten Quartals 2019 erste Daten. Erste Markteinführungen könnten dann 2021 erfolgen. Wir wollen das Produkt möglichst vielen Menschen zur Verfügung stellen.

Wie hoch ist der Gesamtmarkt, in den Budesolv stoßen würde? Und welchen Marktanteil glauben Sie, kann sich Marinomed sichern?

Der Markt für Heuschnupfen wird insgesamt auf 12,2 Milliarden Dollar geschätzt, wobei in unserem Zielsegment des Marktes ein Wachstum von fünf Milliarden auf 8,3 Milliarden Dollar im Jahr 2028 vorhergesagt wird.

Wir sind davon überzeugt, dass wir mit Budesolv einen potenziellen Blockbuster in unserem Portfolio haben. Unser mittelfristiges Ziel ist es daher, in diesem stark wachsenden Multimilliardenmarkt einen wesentlichen Marktanteil zu erzielen.

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Ihr zweiter großer Hoffnungsträger ist Tacrosolv. Was ist hier das Besondere?

Tacrosolv ist ein Augenprodukt, das bei allergischer Bindehautentzündung und Trockenes-Auge-Syndrom, ebenfalls zwei bekannte Blockbuster-Indikationen, zum Einsatz kommen soll. Auch hier gibt es bei bisherigen Anwendungen Löslichkeitsprobleme. Mit Tacrosolv wollen wir eine deutlich bessere Wirksamkeit als bisherige Therapien erreichen und uns damit einen Milliardenmarkt eröffnen. Derzeit bereiten wir eine Phase-2-Studie in der Indikation allergische Bindehautentzündung vor.

Herr Grassauern, wir danken Ihnen für das interessante Gespräch.

Das Interview ist bereits in Ausgabe 10/2019 des AKTIONÄR erschienen, die Sie hier herunterladen können.

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