Wie DER AKTIONÄR berichtete, hat Lars Fruergaard Jørgensen, der Chef von Novo Nordisk, am Freitag seinen Rücktritt angekündigt. Nachdem die Aktie daraufhin zunächst unter Abgabedruck geriet, könnten Neuigkeiten zum Ausblick nun Erleichterung bringen: Die Dänen bestätigten in einer Telefonkonferenz ihre Jahresziele. An der Börse Kopenhagen kann sich die Aktie daraufhin vom Tagestief lösen.
Wie Reuters berichtet, ändert sich an der Prognose für 2025 durch den Chefwechsel nichts. Dabei beruft sich die Nachrichtenagentur auf den Novo-Nordisk-Vorstand. Demnach wird für dieses Jahr weiterhin ein Umsatzwachstum von 13 bis 21 Prozent bei konstanten Wechselkursen angepeilt. Der operative Gewinn soll gleichzeitig vor Währungseffekten um 16 bis 24 Prozent zulegen. Das in dänischen Kronen ausgewiesene Umsatz- und Gewinnwachstum wird voraussichtlich jeweils um drei beziehungsweise fünf Prozentpunkte unter diesem Niveau liegen.
Das sagen die Analysten
Inzwischen gibt es von Analystenseite bereits einige Kommentare zum Chefwechsel bei Novo Nordisk. Lukas Leu, Protofolio-Manager bei Bellevue Asset Management kommentierte: „Scheint, als sei er [Lars Fruergaard Jørgensen; Anm. d. Red.] überflüssig geworden. Er hat das Unternehmen acht Jahre lang geführt und war meiner Meinung nach äußerst erfolgreich. Die Aktie ist seit Mitte 2024 schwach. Das ist unerwartet und nicht allzu positiv.“
JPMorgan teilte hingegen mit: „Insgesamt glauben wir, dass die Ankündigung des CEO-Wechsels zwar unerwartet ist, aber einen entschlossenen Schritt der Novo Nordisk Stiftung widerspiegelt, um Novo in die bestmögliche Position zu bringen, um in den nächsten zehn Jahren von der Chance im GLP-1-Markt (Adipositas/Diabetes) zu profitieren.“
Henrik Hallengreen Lausten, Analyst bei der Jyske Bank, sagte: „Unsere ersten Gedanken sind, dass dies Unsicherheiten sind, die die Novo-Aktie in der aktuellen Situation nicht gebrauchen kann. Auf den ersten Blick erscheint eine negative Kursreaktion nachvollziehbar, trotz der jüngsten Herausforderungen für Novo. Sie brauchen keine weitere Unsicherheit, sondern eine feste Hand am Steuer.“
An der Börse Kopenhagen notierte die Novo-Nordisk-Aktie zuletzt bei 426,70 Dänischen Kronen und damit rund zwei Prozent im Minus. Zuvor war das Papier im Tagestief bis auf 414,35 Kronen gefallen. Sollte es zu einem weiteren Rücksetzer kommen, dient die Marke von 400 Kronen als psychologisch wichtige Unterstützung.
DER AKTIONÄR sieht bei Novo Nordisk die Chancen langfristig weiterhin überwiegen. Weltweit gibt es rund eine Milliarde Menschen, die an Adipositas leiden, doch nur wenige Millionen davon werden bisher behandelt. Dies eröffnet dem europäischen Marktführer enormes Potenzial. Ein Stopp bei 40 Euro sichert nach unten ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Novo Nordisk.
16.05.2025, 14:53