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16.07.2020 Leon Müller

Northern Data: Aktie bricht nach Meldung erneut ein

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NORTHERN DATA INH

Die Aktie von Northern Data ist am Mittwoch nach Veröffentlichung eines kritischen Berichts eingebrochen. Das Unternehmen, dessen Aktie sich innerhalb weniger Monate im Wert vervielfacht hatte, reagiert am Donnerstag mit einer Erläuterung und weist alle Vorwürfe zurück. Am Aktienmarkt jedoch verfehlt das Dementi seine Wirkung: Die Aktie bricht erneut zweistellig ein.

34 Prozent Minus. Der Absturz der Aktie von Northern Data am Mittwoch hat viele erschüttert. In den Monaten zuvor war die Aktie wie an der Schnur gezogen auf immer neue Hochs gestiegen. Dem Absturz am Mittwoch vorausgegangen war ein kritischer Bericht eines unbekannten Autors auf der Plattform medium.com (zum Artikel). Er stellt das Geschäftsmodell sowie die Prognosen des Unternehmens in Frage und richtet Fragen an den Vorstand. Am Donnerstag reagiert das Unternehmen.

Reaktion des Unternehmens löst neuerlichen Sturz aus

Die Aktie von Northern Data setzte im Frühhandel am Donnerstag zunächst zu einer Erholung an und stieg in der Spitze bis auf 58,80 Euro (Tradegate). Die Erklärung des Unternehmens (zur Mitteilung) löste dann die zweite Abwärtswelle aus. Die Firma gibt in einem Statement (zunächst ausschließlich auf Englisch) überwiegend wieder, was zuvor schon im Rahmen eines FAQ kommuniziert wurde. Die Vorwürfe werden in aller Vehemenz als "aggressive Verleumdungskampagne" zurückgewiesen.

NORTHERN DATA INH (WKN: A0SMU8)

Kritik an Veröffentlichung

In Zuschriften an die AKTIONÄR-Redaktion kritisieren Leser ebenso wie Anleger in zahlreichen Forenbeiträgen und Sozialen Netzwerken, allen voran Twitter, die Art und Weise der Veröffentlichung auf der Plattform medium.com. Der Autor gibt sich als "Ken L." aus. Wer hinter dem anonymen Kurznamen steckt, ist nicht weiter bekannt. Dem Autor wird Eigeninteresse unterstellt. Dabei ist die Vorgehensweise keinesfalls ungewöhnlich. Auch bei früheren Veröffentlichungen ähnlichen Inhalts bzgl. anderer Unternehmen traten Autoren von kritischen Berichten nicht selten zunächst ebenfalls anonym auf. Eines der prominentesten Beispiele findet sich etwa auf der Plattform valueandopportunity.com zum Fall Wirecard (zum Bericht).

Die Reaktion der Marktteilnehmer am Donnerstag lässt den Schluss zu, dass das Vertrauen in das Management des Unternehmens erschüttert ist. Zweifel am Geschäftsmodell bzw. der Kommunikation des Unternehmens über Prognosen bestehen schon länger, kursierten bisher jedoch überwiegend in Netzwerken wie Twitter. Die gestrige Veröffentlichung trägt die Kritik nun in einer breitere Öffentlichkeit. DER AKTIONÄR mahnt zur Vorsicht. Wer Northern-Data-Aktien hält, sollte evtl. angelaufene Gewinne mitnehmen. Es ist davon auszugehen, dass der gestrige Bericht nur der Auftakt einer längeren Attacke gewesen ist. Das Papier befand sich nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Eine detaillierte Einschätzung zu den Vorwürfen folgt. Bis die Vorwürfe entkräftet sind, bleibt die Aktie Spielball der Spekulanten – und ist damit kein seriöses Investment.

Dieser Artikel gibt die Meinung des Magazins DER AKTIONÄR wieder. Autoren anderer Publikationen der Börsenmedien AG, insbesondere des maydornreport und des Hot Stock Report, können eine abweichende Meinung zu Northern Data einnehmen. Abonnenten dieser Dienste werden entsprechend direkt von den jeweiligen Autoren informiert.

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