Der Rückversicherungsbranche steht die nächste Hurrikansaison bevor. Ein neuer Report der Ratingagentur Fitch hat das damit verbundene Risiko für Hannover Rück, Munich Re und Co eingestuft. Das Rückversicherungsmaklerhaus Acrisure Re wagt zudem eine erste Prognose zum Ausmaß der diesjährigen Sturmsaison.
Dank deutlich gestiegener Prämien, solider Überschüsse in der Schaden- und Unfallversicherung sowie regulatorischer Verbesserungen – insbesondere in Florida – zeigt sich die Rückversicherungsbranche widerstandsfähiger gegenüber Naturkatastrophen als in den Vorjahren. Zu diesem Fazit kommt auch die Ratingagentur Fitch in ihrem aktuellen Bericht.
Fitch erwartet für die Atlantik-Hurrikansaison 2025 eine leicht überdurchschnittliche Sturmaktivität – ähnlich der Saison 2024 mit 18 benannten Stürmen und elf Hurrikanen, davon fünf der Kategorie 3 oder höher.
Dennoch sehen die Analysten die Kapitalstärke der großen Rückversicherer als ausreichend an, um selbst größere Schadenereignisse durch einzelne Hurrikans abzufedern. Kritisch würde es erst bei einer Häufung extremer Ereignisse in kurzer Zeit. Das dürfte umso mehr für den Weltmarktführer Munich Re gelten, der besonders finanzstark ist.
Positiv bewertet Fitch zudem die Reformen in Florida, die seit 2019 umgesetzt wurden. Diese haben die zuvor rapide steigenden Schadenskosten und Prozessraten im „Sunshine State“ gebremst. Zwar ist die Rückkehr hoch bewerteter Versicherer in den Markt noch zögerlich, doch der staatlich gestützte Versicherer Citizens Property meldete einen Rückgang seiner Policenzahl von 1,4 Millionen (2023) auf nur noch 813.000 im Mai 2025. Das spricht für zunehmendes Vertrauen in den Markt – und bietet großen Playern wie Munich Re neue Chancen.
Auch das Rückversicherungsmaklerhaus Acrisure Re unterstrich zuletzt, dass der Markt besser als in früheren Jahren aufgestellt sei, um mit erhöhten Risiken umzugehen. Zudem stellten die Experten in ihrem jährlichen Hurrikan-Vorausblick fest, dass die Oberflächentemperaturen im Atlantik in wichtigen Sturmregionen kühler als im Jahr 2024 seien, was zu einer Verringerung der Aktivität beitragen könnte.
Die beiden Analysen sind aus Sicht der Anleger von Munich Re klar zu begrüßen. Angesichts robuster Margen, starker Bilanzkennzahlen und eines disziplinierten Underwritings bleibt der DAX-Konzern ein Fels in der Brandung – selbst wenn es 2025 doch stürmisch zugehen sollte. Vor allem für Langfristinvestoren bleibt das Papier ein Basisinvestment, auch wenn die Aktie kurzfristig sehr weit gelaufen ist. Für Nachkäufe sollten allerdings Rücksetzer abgewartet werden.
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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re.
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02.06.2025, 14:25