Die Stuttgarter schalten in den Angriffsmodus. Mercedes-Benz präsentiert mit dem AMG GT XX Concept ein elektrisches Hypercar, das einen Vorgeschmack auf die Technologie gibt, die schon ab nächstem Jahr für Kunden verfügbar sein soll. Ein klares Signal an die Konkurrenz und an die eigenen Aktionäre: Mercedes meint es ernst mit der elektrischen Performance-Zukunft.
Entwickelt von der Performance-Schmiede AMG, ist der GT XX der erste Prototyp auf der kommenden Elektro-Sportwagen-Plattform des Konzerns. Damit will Mercedes zeigen, was ab 2026 in Serienfahrzeugen auf die Straße kommt. Und die Daten haben es in sich: Eine Hochleistungsbatterie und gleich drei Motoren katapultieren den GT XX in Sphären, die sonst Rennstrecken vorbehalten sind. Über 350 km/h Spitze und mehr als 1.300 PS machen ihn zum stärksten Mercedes aller Zeiten – selbst der auf wenige Exemplare limitierte und rund 2,5 Millionen Euro teure AMG One sieht da alt aus.
Michael Schiebe, CEO von Mercedes-AMG, kommentierte selbstbewusst: „Wir bringen wegweisende Technologie, die Hochleistung neu definiert.“
Strategisch wichtiger Zeitpunkt
Das Timing ist dabei keineswegs zufällig gewählt. Mercedes steht vor einem richtungsweisenden Sommer, in dem die neue elektrische CLA-Limousine zu Preisen von über 50.000 Euro an den Start geht – ein Preispunkt, der deutlich über vergleichbaren chinesischen Wettbewerbern liegt. Sollte der CLA bei den Käufern nicht zünden, könnten die Zweifel an der Strategie von Konzernchef Ola Källenius laut werden, die Marke im Elektrozeitalter noch weiter ins Luxussegment zu hieven.
Obwohl der GT XX nicht für die Serienproduktion bestimmt ist, erhoffen sich die Stuttgarter von dem Showcar eine Initialzündung: Enthusiasten sollen zurückgewonnen, ein Hype um die breitere E-Auto-Palette generiert und signalisiert werden, dass der Stern auch in der Ära der Elektrifizierung nichts von seiner emotionalen Strahlkraft verloren hat.
Der AMG GT XX ist ein starkes Statement und ein Versuch, die Technologieführerschaft im Performance-Bereich auch im Elektrozeitalter zu untermauern. Angesichts des zunehmenden Wettbewerbsdrucks und der aktuellen Herausforderungen im EV-Markt ist dieser Vorstoß auch dringend nötig. Ein Einstieg drängt sich derzeit nicht auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.
26.06.2025, 09:30