Der Stuttgarter Autobauer Mercedes-Benz hat sein Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. Der Gewinn sackte deutlich ab, auch der Umsatz war rückläufig. Zudem warnt Mercedes-Benz vor den Folgen der US-Importzölle. Die Aktie von Mercedes-Benz gibt ein einer ersten Reaktion ab.
Der Autobauer Mercedes-Benz hat es wegen des schwachen Geschäfts in China zum Jahresbeginn weiter schwer gehabt. Im ersten Quartal brach der Gewinn des DAX-Konzerns um knapp 43 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro ein. Der Umsatz gab um gut sieben Prozent auf 33,2 Milliarden Euro nach. Im Tagesgeschäft, sprich vor Zinsen und Steuern, rutschte das Ergebnis wegen der schwierigen Lage um fast 41 Prozent auf 2,29 Milliarden Euro ab. In der wichtigen Pkw-Sparte schrumpfte die von Investoren stark beachtete bereinigte operative Gewinnmarge um 1,7 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent ab. Das war aber ein geringerer Rückgang als von Analysten befürchtet.
Der Autobauer Mercedes-Benz geht wegen der US-Importzölle auf Autos in diesem Jahr von deutlichen Belastungen für die Gewinne aus. Derzeit seien die Auswirkungen auf die Nachfrage angesichts der schwankungsanfälligen Entwicklungen und möglichen Gegenmaßnahmen jedoch nicht verlässlich zu beurteilen, teilte der DAX-Konzern mit. Ohne die Berücksichtigung der in Kraft getretenen Zölle hätten die bisherigen Aussagen zum Ausblick Bestand, hieß es von den Stuttgartern. Bleibe die aktuelle Handelspolitik bestehen, sei mit negativen Effekten auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern, den freien Mittelzufluss und die operativen Margen in den Geschäftsfeldern zu rechnen, räumte Mercedes ein.
Mercedes-Finanzvorstand, Harald Wilhelm, gibt sich aber zuversichtlich: „Mit dem neuen CLA beginnt unsere mehrjährige Produkt- und Technologieoffensive. Das neue Modell sorgt für frischen Schwung, während die Nachfrage nach unserem aktuellen Portfolio unsere Führungsposition im Top-End-Segment, auch in China, aufrechterhält. Dabei bietet unsere gesunde Bilanz eine solide Grundlage, um unser Unternehmen durch eine Zeit geopolitischer Unsicherheiten zu führen.“
Von Analystenseite gab es derweil kritische Stimmen. Philippe Houchois, Analyst bei Jefferies, interpretiert die Aussagen des Konzerns zum Ausblick als Rückzug der bisherigen Prognose. Auch Patrick Hummel von der Schweizer Großbank UBS sieht dies ähnlich. Er hob aber die starke Kostendisziplin bei der Pkw-Sparte positiv hervor.
Die Aktie von Mercedes-Benz verliert im frühen Handel auf Tradegate derzeit 2,7 Prozent auf 53,01 Euro. Damit ist das Papier vorerst am Widerstand in Form der 38-Tage-Linie nach unten abgeprallt. Knapp darüber verlaufen zudem die 50- und 200-Tage-Linien. Anleger bleiben weiter an der Seitenlinie, bis das Papier ein klares Signal liefert.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.
Enthält Material von dpa-AFX