Nach der jüngsten Korrekturbewegung kann die Hensoldt-Aktie am Donnerstag wieder zulegen. Der Rüstungselektronikspezialist meldet volle Auftragsbücher und eine unerwartet hohe operative Marge. Das kommt am Markt gut an, der MDAX-Titel nähert sich im frühen Handel wieder dreistelligen Kursen.
Vor allem die Auftragsentwicklung weiß bei Hensoldt zu überzeugen. Im zweiten Quartal gingen Order mit einem Volumen von 1,41 Milliarden Euro ein – Analysten hatten lediglich 1,12 Milliarden Euro erwartet. Der Auftragsbestand beläuft sich damit nun auf 7,07 Milliarden Euro – ein Rekordwert.
Leicht unter den Erwartungen lag dagegen der Umsatz. Hier stand ein Plus von elf Prozent auf 944 Millionen Euro zu Buche, Analysten hatten 951 Millionen Euro auf dem Zettel. Dafür fiel die bereinigte EBITDA-Marge erfreulich aus. 11,3 Prozent blieben als operativer Gewinn hängen, erwartet wurden lediglich 10,2 Prozent. Das bereinigte EBITDA belief sich damit auf 107 Millionen Euro nach 103 Millionen Euro im Vorjahr.
Für das Gesamtjahr stellt Hensoldt einen Umsatz von 2,5 bis 2,6 Milliarden Euro in Aussicht. Die Marge soll bei 18 Prozent liegen. Damit wurden die im Frühjahr angehobenen Ziele bestätigt, gerade bei der Marge lagen die Erwartungen zuletzt noch unter der Unternehmensprognose.
Die Zahlen seien besser ausgefallen als vom Markt erwartet, schrieb JPMorgan-Analyst David Perry in einer ersten Reaktion. „Besser als befürchtet“ nannte sie Chloe Lemarie von Jefferies.
Angesichts der neuen Bundesregierung und entsprechender Verzögerungen war bei den Rüstungskonzernen bereits im Vorfeld ein schwaches zweites Quartal erwartet worden. Die Zahlen von Hensoldt lagen nun leicht über den Erwartungen und sorgen entsprechend für höhere Kurse im frühen Handel. Die Konsolidierung ist zwar noch nicht vorbei, die Aktie bleibt aber auf der Kaufliste des AKTIONÄR.
31.07.2025, 08:45