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11.11.2013 Markus Horntrich

Hanseyachts: Turnaround geglückt?

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Seit der Kapitalerhöhung im August bei 1,92 Euro hat sich der Kurs der einzigen deutschen Nobelmarke bei Segelyachten-Serienherstellern mehr als verzweieinhalbfacht. DER AKTIONÄR wollte vom CEO Dr. Jens Gerhardt wissen, ob die dringend nötige Umstrukturierung Früchte trägt.

DER AKTIONÄR: Herr Dr. Gerhardt, Sie wissen, an der Börse wird Zukunft gehandelt. Werten Sie den starken Kursanstieg der letzten Wochen als Vorwegnahme von guten Zahlen, die Sie für das laufende Jahr präsentieren wollen?

Natürlich wollen wir gute Zahlen präsentieren. Aber der Markt reagiert damit in erster Linie auf unsere erfolgreiche Restrukturierung. Wir konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr das EBITDA um 6,9 Mio. Euro steigern und mit 0,2 Mio. Euro erstmals wieder ein positives Ergebnis ausweisen. Unsere Wachstumsstrategie ist bei den Investoren angekommen. Das Vertrauen in HanseYachts kehrt schubweise zurück.

Etwas irritierend ist die Kursrallye schon, denn Sie haben bisher noch keine Guidance für das laufende Jahr veröffentlicht.

Die aktuelle Kursperformance basiert aus unserer Sicht auf dem Erfolg unserer harten Arbeit. Diesen Erfolg haben wir in den letzten Monaten gegenüber dem Markt auch klar kommuniziert. Unsere Auftragsbücher sind voll. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres ist der Auftragseingang um 85 Prozent auf 27,6 Mio. Euro gestiegen. Die Auslastung unserer Werft ist auf Rekordniveau. Wir werden in den kommenden Monaten rund 100 neue Mitarbeiter einstellen und die Produktion weiter hochfahren. Unsere Fixkosten werden damit sinken und die Margen steigen.

Bis wann können Sie unseren Lesern Zahlen zum aktuellen Auftragsbestand nennen und wie weit wären Sie dann damit ausgelastet?

Wir sind mit der derzeitigen Auslastung unserer Werft in Greifswald sehr zufrieden. In der Hochsaison werden wir die Produktion nochmal deutlich steigern. Den Auftragsbestand zum 31. Dezember 2013 werden wir mit dem Halbjahresbericht im Februar 2014 bekannt geben.

Sie haben in einem Aktionärsbrief vor einigen Wochen angekündigt, Sie müssen zur Bewältigung der aktuellen Auftragslage ca. 100 neue Mitarbeiter einstellen. Geht das von heute auf morgen oder holen Sie ehemalige Firmenangehörige wieder zurück, die Sie im Rahmen der Auftragsschwäche entlassen mussten?

Entscheidend für eine Anstellung bei HanseYachts sind die berufliche Qualifikation sowie die Teamfähigkeit. Gesucht werden Tischler, Elektriker, Mechatroniker, Laminierer und Schlosser. Wir begrüßen jeden neuen Mitarbeiter, der diese Anforderungen erfüllt – deshalb auch bzw. besonders gerne ehemalige Mitarbeiter. Das geht aber sicherlich nicht von heute auf morgen, denn immerhin wollen wir unsere Belegschaft um rund 30% erhöhen.

Ihr Vorgänger hat auch versucht, die Schwäche des Mittelmeerraumes durch Verkäufe in Asien zu kompensieren. Ist dieses Thema noch aktuell?

Natürlich. Unser Ziel ist es, international der führende Bootsbauer zu werden. Asien sowie Latein- und Südamerika sind dabei Märkte von besonderem Interesse. Um effizient und erfolgreich einen Markteintritt zu schaffen, halten wir permanent Ausschau nach interessanten Unternehmen, deren Produktpalette in unsere Mehrmarkenstrategie passt.

Glauben Sie, dass Sie für Ihr geplantes Umsatzwachstum im kommenden Jahr ausreichend finanziert sind oder benötigen Sie noch frische Mittel vom Großaktionär Aurelius oder vom Kapitalmarkt?

Wir wollen in Zukunft wieder durch unsere Gewinne wachsen können. Gerade in einer Wachstumsphase wie jetzt werden wir alle Möglichkeiten der Finanzierung im Blick behalten – sowohl auf der Fremd- als auch auf der Eigenkapitalseite. Darüber hinaus haben wir mit unserer Mutter Aurelius einen starken Partner an unserer Seite, der bereit ist, zusätzliche Chancen zu nutzen.

Herr Dr. Gerhardt, besten Dank für das Interview.

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