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23.12.2014 Florian Söllner

Hans-Olaf Henkel über Gold-Verschwörungstheorie, NSA und Russland

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Teil 2. Verschwörungstheorien, Eurokrise, Zuwanderung, Deutschland-Skepsis oder Putin-Krise. Hans-Olaf Henkel spricht im AKTIONÄR-Interview Klartext. Henkel war Chef von IBM Europa und bis Ende 2000 Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). Der Vater von vier Kindern hat ein grünes Herz („Ökomanager des Jahres“) und sich jetzt auch politisch positioniert: Im Mai 2014 wurde er für die AfD ins Europäische Parlament gewählt. (Teil 1 des Interviews lesen Sie hier)

Die deutsche Wirtschaft wurde und wird durch Geheimdienste ausspioniert. Wieso bleibt ein großer Aufschrei der führenden Politiker aus?
Weil das eine unbewiesene Behauptung ist. Dass die NSA deutsche Firmen ausspioniert und die dann gefundenen Geheimnisse an amerikanische Firmen weitergibt, gehört zu den vielen zurzeit kursierenden grotesken Verschwörungstheorien.

Glauben Sie das wirklich? Sie reden am Telefon also noch völlig offen?
Ja.

Apropos Verschwörungstheorien: Sie boomen auch an der Börse. Oft werden komplexe Zusammenhänge von Millionen von unterschiedlichen Motiven unter den Marktteilnehmern auf eine Story vereinfacht. Welche Verschwörungstheorien finden Sie am amüsantesten?
Dass die USA Schuld am Konflikt in der Ukraine haben. Man muss doch nur Putins Innenpolitik betrachten, um zu merken, dass er alle an der Nase herumführt oder dass die Bilderberger die Welt regieren sollen. Dabei handelt es sich bei diesen Leuten um wichtigtuerische Quatschköpfe.

Sie fordern, dass Deutschland seine Goldreserven heim holt. Wieso? Und sind die Bestände überrhaupt noch vorhanden?

Klar, gibt es das deutsche Gold noch.

Die Angst vor einem Einmarsch der UDSSR ist verflogen. Das war ein Grund warum zum Beispiel deutsches Gold in Paris, London und New York gelagert wurde. Die Finanz- und Eurokrise hat Bürger misstrauisch gemacht und die Regierungen bzw. die Zentralbanken gezwungen, zu reagieren.

Tritt man im Laufe der Jahre mutiger für seine Überzeugungen ein?
Ich nehme in Anspruch, es immer getan zu haben. Bei IBM war das sogar einer der Gründe für meinen Aufstieg. In Deutschland gehört kein großer Mut dazu, für seine Überzeugungen einzutreten. Eher in Russland, China und in einigen großen deutschen Firmen.

Über die Feiertage nehmen viele gerne ein Buch zur Hand. Welches hat Sie am meisten geprägt?
Kein Buch, sondern eine 1939 niedergeschriebene Rede von Thomas Mann. Der Titel lautete: „Vom Problem der Freiheit!“ Und in ihr beschrieb er den Konflikt zwischen Freiheit und Gleichheit besser als jeder andere vorher oder nachher.
Ich formuliere es so: Hat man zu viel Freiheit, geht die Solidarität kaputt, hat man zu viel Gleichheit, ist die Freiheit zum Teufel.

Sind die Menschen glücklicher als vor 50 Jahren?
Zufriedenheit wird immer durch den Unterschied zwischen Erwartungen und tatsächlich Erlebten bestimmt. Die Weihnachtsfeste in der Nachkriegszeit waren sicher nicht weniger schön als die heute.

Vielen Dank und frohes Fest

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