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17.12.2014 Thorsten Küfner

Gazprom: Was passierte 1998?

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Die Aktie des weltgrößten Erdgasproduzenten Gazprom fällt und fällt, denn der Russische Rubel und zu allem Überfluss auch der Ölpreis scheinen derzeit einfach kein Halten mehr zu kennen. Angesichts der dramatischen Lage erinnern viele Marktteilnehmer an die Russland-Krise im Jahre 1998.

Damals wie heute litt Russland unter einem massiven Kapitalabfluss. Diesen versuchte die russische Zentralbank in der Nacht von Montag auf Dienstag mit einer überraschenden Anhebung der Leitzinsen um satte 6,5 Prozent auf 17,0 Prozent zu stoppen – allerdings bislang leider erfolglos. Im Jahre 1998 waren am Ende sogar Leitzinsen von sage und schreibe 150 Prozent notwendig, um den Rubelverfall zu stoppen.

1998 vs. 2014

Zwar muss festgehalten werden, dass sich der russische Staatshaushalt 2014 in einer wesentlich besseren Lage befindet als jener gegen Ende des 20. Jahrhunderts. Zudem verfügt das Land mittlerweile über stattliche Devisen- und Goldreserven. Darüber hinaus ist die allgemeine Verfassung der russischen Wirtschaft sowie vieler bedeutender Unternehmen trotz aller derzeitigen Probleme wesentlich besser als 1998.

Andererseits gab es damals nicht vergleichbare Spannungen zwischen Russland und dem gesamten Westen. Denn nun hat das Land neben dem fallenden Ölpreis, einer sich anbahnenden Rezession und weiteren Widrigkeiten auch noch mit Sanktionen zu kämpfen. Stützungskäufe von US-Investoren sind beispielsweise derzeit natürlich kaum vorstellbar.

Ein langer Weg zurück

Der Aktienkurs von Gazprom litt indes auch 1998 stark unter der Krise. Kostete ein Anteil am Energieriesen Anfang des Jahres noch 5 Dollar, waren es zwischenzeitlich nur noch 1,07 Dollar. Bis zum Ende des Jahres gelang zumindest eine Erholung bis etwa 1,70 Dollar. Erst Ende 2003 notierten die Gazprom-Titel wieder bei 5 Dollar. Auch hier muss allerdings festgehalten werden, dass Gazprom damals nicht annährend so profitabel und stark aufgestellt war wie heute.

Weiter nur Abwarten!

Anleger sollten weiterhin keinesfalls in das fallende Messer greifen. Die Risiken sind einfach zu hoch. Vor einem möglichen Einstieg sollte erst eine nachhaltige (!) Besserung der Lage abgewartet werden.

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