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Fast jeder Dritte fliegt – und die Anleger jubeln

Fast jeder Dritte fliegt – und die Anleger jubeln
Foto: Roman Samborskyi/Shutterstock
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Lukas Meyer 26.06.2025, 15:28 Lukas Meyer

Was für ein Paukenschlag: Die Dating-App Bumble kündigt die Entlassung von rund 240 Mitarbeitenden an – fast ein Drittel der Belegschaft. Gleichzeitig hebt das Unternehmen seine Prognose kräftig an. Die Aktie reagiert mit einem Kurssprung um über 20 Prozent. Für Leser von DER AKTIONÄR ein Volltreffer: Die Empfehlung kam keine vier Wochen zuvor!

Die Nachricht kam am Mittwoch mit voller Wucht: Der US-Datinganbieter Bumble streicht rund 240 Stellen – das entspricht etwa 30 Prozent der weltweiten Belegschaft. Eine drastische Maßnahme, die das Management als Teil eines umfassenden Konzernumbaus verkauft. Die Börse reagiert prompt: Die Aktie sprang in New York um bis zu 25 Prozent nach oben.

„Wir treffen diese schwierige Entscheidung, um uns für nachhaltiges Wachstum und Produktqualität neu aufzustellen“, so CEO Whitney Wolfe Herd, die im März auf den Chefsessel zurückkehrte – eine der wenigen Gründerinnen in der US-Techszene mit Comeback-Qualitäten.

Ziel: den Laden entschlacken, die Führung neu aufstellen, Produktlinien überarbeiten. Es ist bereits das zweite große Kündigungsprogramm binnen 18 Monaten.

Kahlschlag mit Kalkül – und besserer Prognose

Die Einschnitte kommen nicht aus der Not allein – sie sind Teil eines strategischen Plans. Laut Unternehmensangaben will man bis zu 40 Millionen Dollar jährlich einsparen. Und: Der Großteil dieser Mittel soll gezielt reinvestiert werden – in Technologie, App-Qualität und neue Features. Bereits im Sommer steht ein umfassendes Update der Freundschafts-App Bumble BFF auf dem Plan. Auch das Matching-System soll überarbeitet werden, um Fake-Profile zu eliminieren und echte Kontakte zu fördern.

Parallel zur Entlassungswelle hob das Unternehmen seine Prognosen an. Der Umsatz im zweiten Quartal soll nun zwischen 244 und 249 Millionen Dollar liegen (zuvor: 235 bis 243 Mio). Das bereinigte EBITDA wird mit 88 bis 93 Millionen Dollar angegeben – deutlich über den bisherigen Erwartungen (79 bis 84 Mio) und über dem Bloomberg-Konsens von 80,6 Mio Dollar.

Die Kosten für den Stellenabbau sollen sich laut Börsenmeldung auf 13 bis 18 Millionen Dollar belaufen und vor allem im dritten und vierten Quartal anfallen.

Bumble (WKN: A2QMTA)

Die Datingbranche steht derweil unter Druck. Der Nutzerzuwachs hat sich verlangsamt, junge Zielgruppen ticken anders, das Wachstum stagniert. Auch Match Group – Betreiber von Tinder und Hinge – hat jüngst 13 Prozent der Belegschaft entlassen. Doch anders als dort wirkt der Sparkurs hier strukturiert und strategisch.

Whitney Wolfe Herd setzt nicht auf Masse, sondern auf Klasse. Die Plattform soll sich stärker auf persönliche Werte, Vertrauensschutz und Matching-Qualität ausrichten. Morgan Stanley traut dem Konzern daher zu, die Trendwende 2027 zu schaffen – insbesondere, weil die Umsätze pro Kunde steigen dürften, auch wenn die Nutzerzahlen stagnieren.

Die Analysten zeigen sich optimistisch: „Mit innovativen Features und einem klaren Fokus auf Qualität wird das Unternehmen seine Ertragskraft zurückgewinnen“, so eine aktuelle Einschätzung von Morgan Stanley.

Bereits vor knapp vier Wochen – in Ausgabe 23/25 – empfahl DER AKTIONÄR die Aktie zum Kauf. Bumble bleibt mit einem 2026er-KGV von 9 aussichtsreich. Zum Vergleich: Branchenriese Match kommt auf über 20.

Für Bumble bedeutet der Schritt: Weniger Ballast, mehr Fokus, bessere Erträge. Wer investiert ist, bleibt dabei.

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