DER AKTIONÄR – Unsere App
18.07.2025, 18:23
Der DAX beendete den Freitag mit einem leichten Rückgang von 0,33 Prozent bei 24.289 Punkten. Trotz eines schwankungsreichen Wochenverlaufs dominierten der KI-Megatrend und die Hoffnung auf eine Belebung der deutschen Wirtschaft das Marktgeschehen. Zudem gab es viel Bewegung abseits der ersten Reihe.
Zu Wochenbeginn hatten Drohungen von US-Präsident Donald Trump mit hohen Einfuhrzöllen die Märkte noch spürbar belastet. Mittlerweile scheint jedoch ein Gewöhnungseffekt eingesetzt zu haben. „Anleger setzen auf Verhandlungslösungen. Sollte jedoch keine Einigung erzielt werden, droht Turbulenz“, kommentierte Jürgen Molnar, Experte bei Robomarkets. Die Unsicherheit um die Zukunft von US-Notenbankchef Jerome Powell, den Trump zu Zinssenkungen drängt, sorgt ebenfalls für latente Nervosität.
Für Rückenwind sorgte die hohe Nachfrage nach Hochleistungs-Computer-Chips im KI-Sektor. Der weltgrößte Chipauftragsfertiger TSMC meldete starke Geschäftszahlen, was auch deutsche Halbleiter- und Technologiewerte wie Infineon, Aixtron und Kontron beflügelte. Eine Lockerung der US-Auflagen für Halbleiterexporte nach China verstärkte den positiven Impuls. „Trotz aller Risiken bleibt die Kauflaune ungebrochen. Wer nicht im Markt ist, will rein“, so Molnar, der auf den anhaltenden Anlagenotstand hinweist.
Am deutschen Markt standen am Freitag vor allem Salzgitter und SMA Solar im Fokus – allerdings negativ. Der Stahlkonzern Salzgitter senkte nach einem schwachen zweiten Quartal die Jahresprognose, da eine Markterholung 2025 ausbleibt. Die Aktie brach um 20 Prozent ein, zeigt aber im Jahresverlauf noch ein Plus von 37 Prozent. Auch SMA Solar verlor nach einer Abstufung durch Jefferies 4,5 Prozent und fiel auf 21,02 Euro. Analyst Constantin Hesse kappte das Kursziel auf 16 Euro und verwies auf Nachfrageschwäche, drohende Abschreibungen und unzureichende Sparmaßnahmen.
Auf der Gewinnerseite erholte sich Delivery Hero um 13 Prozent von einem jüngsten Kursrutsch. Analyst Jo Barnet-Lamb hob den gestiegenen Marktanteil der südkoreanischen Tochter Woowa hervor. Nordex legte im Sog des dänischen Konkurrenten Vestas, der nach einem Großauftrag und einer Kaufempfehlung von JPMorgan um zwölf Prozent zulegte, um vier Prozent zu.
Sofortkauf