US-Präsident Donald Trump hat mit seinen Zöllen nicht nur die weltweiten Märkte in die Knie gezwungen, sondern auch für maximale Unsicherheit gesorgt und Ängste vor einer weltweiten Rezession geschürt. Für Anleger heißt es aufgepasst, denn wer sich clever positioniert, kann auch profitieren.
Die Unberechenbarkeit von POTUS erfordert nun einen klaren Kopf der Anleger und eine handfeste Strategie, um sicher – und idealerweise sogar mit Gewinnen – aus dieser Krise herauszukommen.
Tradingprofi Christian Scheid blickt auf nahezu 30 Jahre Börsenerfahrung zurück und weiß, dass ein kühler Kopf gerade das A und O ist.
DER AKTIONÄR: Christian, du hast bereits einige schwere Marktphasen erfolgreich überstanden – Stichworte „Neuer Markt“ und „Coronakrise“. Wie bewertest du die aktuelle Lage?
Christian Scheid: Das, was wir momentan an den Märkten sehen, ist alles andere als erfreulich. Trumps Zölle und die täglichen Nachrichten, die uns oftmals nur in Abständen von Stunden aus Übersee erreichen, haben sämtliche Märkte nach unten gezogen. Es ist die Hölle los, und ich gehe davon aus, dass wir noch einige Monate mit den Turbulenzen an den Börsen leben müssen – also versuche ich, das Beste daraus zu machen.
Wichtig ist jetzt, nicht in Panik zu verfallen, denn auch fallende Märkte bieten viele Chancen, um Gewinne zu erzielen. Man muss nur auf die richtigen Vehikel setzen, die einem die Börse bietet. Und es gibt einige Möglichkeiten, die sich jetzt einsetzen lassen.

Klingt fast so, als ob dir solche Ausnahmezustände einen extra „Kick“ geben?
Spaß habe ich (fast) immer beim Traden. Solche Situationen schüren meinen Ehrgeiz, das Beste aus den Märkten herauszuholen. Solche Ausnahmezustände sind spannende Phasen, in denen ich in der Regel auch mehr handle als in „normalen“ Marktzyklen. Statt einmal am Tag zu traden, werde ich hier gern auch häufiger aktiv, da Sondersituationen auch besondere Chancen für Gewinne bieten.
Wie agierst du aktuell?
Ich bin fast täglich aktiv und verfolge einen eher spekulativen Handelsansatz. Gegen 7 Uhr fahre ich den Rechner hoch und screene zunächst verschiedene Nachrichtenportale, ob es in der Nacht irgendwelche kursbewegenden Meldungen gab – entsprechend positioniere ich mich dann. Der außerbörsliche Handel startet um 7:30 Uhr, sodass sich hier das eine oder andere Schnäppchen machen lässt. Gerade in fallenden Märkten lohnt es sich auch mal, gegen einen Index oder einzelne Werte zu spekulieren.
Ist das nicht besonders riskant?
Meine oberste Priorität ist es, die Risiken im Auge zu behalten und Verluste zu begrenzen. Geht eine Tradingidee einmal nicht auf, verkaufe ich – ohne zu zögern –, auch wenn Verluste entstehen. In „normalen“ Marktphasen sieht es etwas anders aus. Ich denke, dass man hier bis zu zehn Prozent Verlust aushalten können muss. Ab 20 Prozent wird es dann etwas ungemütlicher, sofern die ursprüngliche Intention für den Kauf mit der Entwicklung der Aktie nicht mehr übereinstimmt. Sollten dennoch alle Faktoren weiterhin intakt sein, können sich hier sogar manchmal Nachkaufmöglichkeiten bieten. Das sollte dann aber gut überlegt sein und ist situationsabhängig.
Du hast bereits mehrere öffentliche Depots geführt. Eines deiner wikifolios hat in elf Jahren ein Plus von über 731 Prozent verzeichnet. Was ist dein Erfolgsgeheimnis?
Ich bin in der Regel recht newsgetrieben. Wie bereits geschildert, prüfe ich morgens zunächst die Nachrichtenlage. An „regulären“ Handelstagen richte ich mich bei der Aktienauswahl überwiegend nach Fundamentaldaten beziehungsweise aktuellen Meldungen, sofern etwas passiert ist – und es passiert (fast) immer etwas. Vor allem im Small- und Mid-Cap-Bereich finden sich oft unterbewertete Investments. Außerdem achte ich auf Sondersituationen, da diese auch kurzfristig deutliche Gewinne mit sich bringen können. Für die Ein- und Ausstiegszeitpunkte nutze ich wichtige charttechnische Marken.

Was genau ist eine Sondersituation für dich?
Mit Sondersituationen meine ich vor allem nicht alltägliche Gegebenheiten wie Squeeze-out- oder Übernahmeszenarien, Aktien mit besonderen Kursverläufen, wenn ein Großinvestor ein- oder ausgestiegen ist, sowie Unternehmen, die kurz vor der Aufnahme in einen Index stehen oder Sonderdividenden zahlen. Spannend sind auch Firmen, die vor einer Neubewertung aufgrund eines neuen Großauftrags stehen. Zudem gibt es immer wieder wichtige Ereignisse wie Entscheidungen über Medikamentenzulassungen, Gerichtstermine oder absehbare Gewinnsprünge, die vom Markt eventuell nicht eingepreist wurden. Es gibt so viele gute Geschichten am Markt und so viele Möglichkeiten, von ihnen zu profitieren.
Wann hat dich eigentlich das Börsenvirus infiziert?
Die erste Berührung mit der Börse hatte ich – wie wahrscheinlich viele damals – über den Börsengang der Deutschen Telekom im Jahr 1996. Das IPO hatte einen riesigen Hype ausgelöst, und der Neue Markt Ende der 1990er-Jahre hat sein Übriges dazu beigetragen. Die Aussichten auf üppige Gewinne waren einfach zu verlockend – und als ich dann selbst die ersten Erfolge verzeichnen konnte, hat mich das Börsenfieber einfach gepackt und seither nicht mehr losgelassen, denn ich fiebere noch heute jeden Tag mit den Märkten mit.
Wann wurde das Hobby zum Beruf?
Nach meinem Studium wollte ich mein privates Interesse auch auf mein Berufsleben übertragen und habe im Jahr 2000 als Redakteur bei BÖRSE ONLINE angefangen, wo ich drei Jahre später das Ressort Aktien leitete. 2006 habe ich mich als Wirtschafts- und Finanzjournalist selbstständig gemacht und unter anderem für Wirtschaftsmagazine wie Capital, die Financial Times Deutschland oder auch €uro am Sonntag geschrieben. Zudem leite ich seit über elf Jahren das „ZertifikateJournal“, eine unabhängige Fachpublikation für Derivate und strukturierte Produkte, und betreue einige wikifolios.
Du startest am 29. April 2025 nun deinen eigenen Börsenbrief. Was erwartet deine Leser?
Das stimmt. Mein neuer Börsenbrief „Zertifikate Journal Premium“ ist namentlich an das „ZertifikateJournal“ angelehnt und wird das Nachfolgeprodukt für interessierte Privatanleger. Wir starten mit 10.000 Euro Echtgeld und setzen auf alles, was die Börse hergibt – von Aktien über Optionsscheine, Zertifikate, Kryptos bis hin zu Long- und Short-Trades.
Sobald neue Trades anstehen, werden meine Leser rechtzeitig informiert, sodass sie die Transaktionen nicht nur mitverfolgen können, sondern bei Interesse auch in ihrem Depot nachhandeln können. Ich freue mich auf jeden Fall auf die neue Herausforderung in einem spannenden Marktumfeld.
Jetzt von Anfang an dabei sein!
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