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Chaos bei Air Canada – kann die Lufthansa profitieren?

Chaos bei Air Canada – kann die Lufthansa profitieren?
Foto: Reuters
Air Canada A -%
Martin Mrowka 19.08.2025, 14:38 Martin Mrowka

Tagelang ging bei der größten Airline in Kanada nichts mehr. Hunderte Flüge in alle Welt fielen aus. Nun haben sich die Flugbegleiter-Gewerkschaft und Air Canada auf ein Ende des großen Streiks geeinigt. Dennoch bleibt der Flugbetrieb für Passagiere und Lasten noch gestört. Die Lufthansa-Aktie legt zu. 

Kunden von Air Canada können aufatmen: Die Fluggesellschaft hat sich mit den streikenden Flugbegleitern beziehungsweise deren Gewerkschaft CUPE im monatelangen Tarifstreit auf Gehaltserhöhungen geeinigt. Air Canada hatte eine Erhöhung der Gesamtvergütung für Flugbegleiter um 38 Prozent über vier Jahre angeboten, allein plus 25 Prozent im ersten Jahr. Das war der Gewerkschaft zu wenig. 

Die Flugbegleiter wollten auch eine Vergütung für Aufgaben während das Flugzeug stillsteht, etwa beim Einsteigen der Passagiere. Das wurde nun erreicht. Die Gewerkschaft CUPE, die die 10.400 Flugbegleiter von Air Canada vertritt, wollte bei der unbezahlten Arbeit mehr erreichen als die jüngsten Fortschritte, die ihre Kollegen bei US-Fluggesellschaften wie American Airlines erzielt hatten. 

Wegen des dreitägigen Streiks der Flugbegleiter mussten Hunderte von Flügen gestrichen werden. Air Canada und ihre Billigflugtochter Air Canada Rouge befördern normalerweise etwa 130.000 Kunden pro Tag. Die Fluggesellschaft ist auch die ausländische Fluggesellschaft mit den meisten Flügen in die USA. 

Laut Schätzungen von Air Canada sind/waren eine halbe Million Passagiere von den Ausfällen betroffen. Die Airline kassierte wegen der Flugausfälle und Folgekosten bereits ihre Prognose für das wichtige Sommerquartal und das Gesamtjahr 2025. 

Flugzeuge von Air Canada am Boden
Quelle: Reuters/ Chris Helgren
Flugzeuge von Air Canada am Boden

Nun soll der Flugbetrieb noch am heutigen Dienstag wieder aufgenommen werden. Wie Air Canada mitteilte, werden die ersten Maschinen am Abend (Ortszeit) abheben. Der Betrieb kann aber nur schrittweise wieder anlaufen. Eine Rückkehr zum regulären Flugbetrieb werde laut Airline sieben bis zehn Tage dauern, weil durch den mehrtägigen Streik Flugzeuge und Besatzungen nicht an ihren vorgesehenen Einsatzorten sind. Einige Flüge müssten gestrichen werden, bis sich der Flugplan stabilisiert habe. 

Air Canada rät, dass nur Kunden mit bestätigten Buchungen, deren Flüge als operativ angezeigt werden, zu den Flughäfen kommen sollten. Der Flugstatus könne auf der Website aircanada.com (oder in der App) abgerufen werden. Für Kunden mit annullierten Flügen werden nach wie vor verschiedene Optionen angeboten, darunter eine vollständige Rückerstattung oder eine Gutschrift für zukünftige Reisen. Auch Umbuchungen auf andere Fluggesellschaften seien möglich. 

Auch die Lufthansa wird wohl den einen oder anderen Flug als Air-Canada-Ersatz abbekommen haben. Die Lufthansa-Aktie konnte in den vergangenen Tagen jedenfalls deutlich zulegen und erreichte am Freitag mit 8,35 Euro im Xetra-Handel das höchste Niveau seit Dezember 2023. Am heutigen Dienstag pendelt der MDAX-Wert bei 8,30 Euro. 

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Die Aktie von Air Canada war zuletzt jedoch unter Druck geraten, schloss am Montag drei Prozent niedriger bei 19,18 Can-Dollar. Im deutschen Handel notiert die Aktie aktuell bei 11,90 Euro. 

Air Canada A (WKN: A12EGF)

Die Lufthansa kann in kleinem Maße wohl vom Ausstand in Nordamerika profitieren. Die Lufthansa-Aktie hat mit dem Überspringen des Zwischenhochs bei gut 8 Euro ein weiteres Kaufsignal gegeben. Solange die Aktie nicht unter den kurzfristigen Aufwärtstrend (derzeit bei 7,60 Euro) bzw. den GD 50 bei 7,55 Euro fällt, sollte sich der Steigflug fortsetzen. DER AKTIONÄR hat für Deutschlands größte Fluggesellschaft ein längerfristiges Kursziel von 10,50 Euro ausgegeben. 

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Lufthansa NA.

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