BP: Und es geht weiter

So etwas gibt es selten: Schwere Überschwemmungen nach einem Gewitter haben am Montag dafür gesorgt, dass der Energieriese BP den Betrieb in seiner Whiting-Raffinerie im US-Bundesstaat Indiana unterbrechen musste. Die Raffinerie ist mit einer Kapazität von 440.000 Barrel pro Tag die größte im Mittleren Westen der USA. Nun soll sie wieder hochgefahren werden.

Nach Daten des Branchenmonitors IIR und Reuters dürfte dies nun mehrere Tage dauern. Voraussichtlich sind bis Anfang nächster Woche die Einheiten wieder vollständig hochgefahren.

Indes sind die Ölpreise am Donnerstag erneut etwas gestiegen. Sie hatten kräftigen Rückenwind erhalten, nachdem die US-Rohöllagerbestände überraschend stark gesunken sind. Aktuell liegen die Vorräte deutlich unter dem für diese Jahreszeit üblichen Niveau. Zuvor hatten sich die Notierungen über Wochen hinweg in einer engen Spanne bewegt. Weiterhin im Blickfeld bleibt die Lage in der Ukraine: Fortschritte bei den Friedensgesprächen sind nicht erkennbar, während Russland seine Luftangriffe zuletzt wieder intensiviert hat. 

Parallel richtete sich die Aufmerksamkeit der Anleger auf das traditionelle Notenbanktreffen in Jackson Hole. Von der Rede von Fed-Chef Jerome Powell am Freitag erhofft man sich Hinweise auf mögliche Zinssenkungen im September. US-Präsident Donald Trump forderte immer wieder vehement von der Notenbank, die Leitzinsen kräftig zu senken.

Trotz der jüngsten Preisanstiege erwarten viele Analysten mittelfristig ein Überangebot am Markt, das auf die Notierungen drücken könnte. Neben der Opec+, die ihre Fördermengen erhöht hat, wollen auch Länder wie die USA ihre Produktion weiter steigern.