BP: Rolle rückwärts

Im Jahre 2022 sicherte sich BP einen Anteil von 40,5 Prozent am AREH-Projekt (Australian Renewable Energy Hub), bei dem im sonnigen Bundesstaat Queensland bis zu 26 Gigawatt an Solar- und Windkraftkapazität errichtet und anschließend in grünen Wasserstoff und Ammoniak umgewandelt werden sollten. Nun will der Energieriese aussteigen.

Dabei hatten die Briten ihren Anteil am Joint Venture in den vergangenen Jahren sogar noch auf 63,57 Prozent erhöht. Doch nun teilte ein Unternehmenssprecher mit: "Diese Entscheidung spiegelt die jüngste Neuausrichtung der Strategie von BP wider, bei der BP sein Upstream-Öl- und Gasgeschäft ausbauen, sein Downstream-Geschäft fokussieren und mit zunehmender Disziplin in den Übergang investieren wird." Er betonte, dass AREH nach wie vor in der Lage sei, bei der Dekarbonisation in Westaustralien zu helfen, aber eben nicht mehr zur Strategie von BP passe. "BP wird mit seinen AREH-Partnern zusammenarbeiten, um einen sicheren und effizienten Übergang der Betriebsführung zu gewährleisten."

Der aktuell noch relativ breit und strategisch sinnvoll aufgestellte Energiekonzern richtet all sein Handeln weiterhin darauf aus, möglichst viel Geld in möglichst kurzer Zeit aus dem Unternehmen in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen herauspressen zu können. Kurzfristig kann dies dem Aktienkurs helfen, mittel- bis langfristig dürfte es aber eher schaden.