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Foto: BioNTech
10.11.2019 Marion Schlegel

BioNTech: Deutscher Biotech-Geheimtipp – Vorstand Sean Marett im Interview

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Vor wenigen Wochen feierte das deutsche Biotech-Unternehmen BioNTech sein Börsendebüt. Es war einer der größten Börsengänge eines deutschen Biotech-Unternehmens überhaupt. DER AKTIONÄR hat dies zum Anlass genommen, mit dem CCO und CBO von BioNTech, Sean Marett, zu sprechen. (Das Interview ist bereits in der Print-Ausgabe 43/2019 des AKTIONÄR erschienen, die Sie hier herunterladen können.)

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Sean Marett, CCO und CBO von BioNTech

DER AKTIONÄR: Herr Marett, herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Börsengang. Wie kam es dazu, dass Sie das IPO in den USA durchgeführt haben?

Sean Marett: Die Nasdaq ist die Heimat eines großen Teils der globalen Biotechnologie-Unternehmen und die Handelsplattform mit den meisten spezialisierten Biotechnologie-Investoren. Da wir ein deutsches Unternehmen mit einer globalen Ausrichtung und einem internationalen Investorenkomitee sind, war dies die richtige Entscheidung sowie ein wichtiger strategischer Schritt für unser weiteres Wachstum.

Warum mussten Sie den angepeilten Ausgabepreis der Aktien nach unten korrigieren?

Wir wissen alle, dass das momentane Marktumfeld sehr volatil ist. Der Sprung aufs internationale Parkett war unser Ziel. Und damit sind wir sehr glücklich.

Wäre eine Aufschiebung des IPO in eine freundlichere Marktphase die bessere Strategie gewesen?

Wir möchten hier keine Vermutungen anstellen, da es selbst für Experten unmöglich ist, vorherzusehen, wie sich der Markt an einem bestimmten Tag verhalten wird. Der Börsengang ist ein wichtiger Meilenstein für uns als Unternehmen. Damit sind wir, gemessen an der Marktkapitalisierung, eines der größten Biotech-IPOs Europas.

Kommen wir zu Ihrer Technologie. Welche Ansätze verfolgen Sie?

BioNTech hat eine Pipeline mit mehr als 20 Produktkandidaten in vier Wirkstoffklassen. Aktuell befinden sich acht Produktkandidaten in neun klinischen Studien. Sie werden also bereits an Patienten getestet. Wir rechnen bis Ende dieses Jahres mit bis zu zehn klinischen Studien.

Welche Märkte wollen Sie damit adressieren?

Unser Fokus liegt in erster Linie auf der Entwicklung neuer Krebstherapien.

Welche Pipeline-Fortschritte sind in den nächsten Monaten zu erwarten?

Bis Ende 2020 wollen wir insgesamt 15 Produktkandidaten in der Klinik haben. So erwarten wir für einen unserer am weitesten entwickelten Produktkandidaten relevante Fortschritte: FixVac zur Behandlung von Hautkrebs soll planmäßig in der ersten Jahreshälfte im kommenden Jahr in die Phase 2 starten. Fortschritte wie dieser sind wichtige Meilensteine für uns in der Entwicklung.

Wie sieht Ihr Partnerschaftsportfolio aus?

Wir haben Partnerschaften mit sieben weltweit führenden Unternehmen: Eli Lilly, Genmab, Sanofi, Bayer Animal Health, Genentech, Genevant und Pfizer. Wir arbeiten zudem auch mit der University of Pennsylvania und der Bill & Melinda Gates Foundation zusammen.

Welche Alleinstellungsmerkmale hat BioNTech? Gibt es Vorteile gegenüber der Konkurrenz wie beispielsweise Moderna?

Mit unserem Multiplattform-Ansatz, welcher verschiedenste therapeutische Modalitäten wie mRNA-basierte Wirkstoffe, Antikörper, niedermolekulare Wirkstoffe und Zelltherapeutika beinhaltet, ist BioNTech einzigartig positioniert. Unseres Wissens gibt es bisher kein anderes Unternehmen, dessen klinische Studien für mRNA-basierte Krebstherapien weiter fortgeschritten sind als unsere.

Herr Marett, vielen Dank für das Interview.

BioNTech (WKN: A2PSR2)

Der Emissionspreis von BioNTech lag bei 15 Dollar je Aktie. Nach dem IPO musste die Aktie zunächst eine deutliche Korrektur verkraften. Dies nutzte DER AKTIONÄR für eine Kaufempfehlung bei 11,70 Euro. Seitdem hat sich die Aktie deutlich erholen können. DER AKTIONÄR bleibt aber weiter zuversichtlich und rät, die Gewinne laufen zu lassen.

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