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28.04.2023 Michael Schröder

Batteriehersteller Varta: Gute Nachrichten? Fehlanzeige!

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Varta

Varta kann die Nachfrage seiner Kunden momentan schwer prognostizieren und senkt deshalb seine Erwartung an das laufende Jahr. Heute Abend nach Börsenschluss will der in der Krise steckende Batteriehersteller dann noch der Geschäftsbericht für das abgelaufene Jahr vorgelegen. Anleger ziehen sich im Vorfeld weiter zurück.

AKTIONÄR-Leser wissen: Varta belasten unter anderem hohe Energie- und Rohstoffkosten. Um dagegen zu halten, hat der Batteriehersteller ein umfassendes Spar- und Umbauprogramm in die Wege geleitet. Zudem ringt der Konzern schon länger mit einer Nachfrageschwäche bei den Lithium-Ionen-Knopfzellen, die etwa in der Vergangenheit noch kräftig boomenden kabellosen Kopfhörern verbaut werden und dadurch einst für einen großen Wachstumsschub sorgten. Außerdem verschlang die eigene Elektroauto-Batteriezelle V4Drive reichlich Geld.

Die Marktentwicklung sei unsicher, die daraus resultierende prognostizierte Abnahmemengen volatil – vor allem bei den kleinformatigen Lithium-Ionen-Zellen, teilte Varta heute Vormittag überraschend mit. Statt 850 bis 880 Millionen Euro erwartet der Vorstand nun einen Umsatz von 820 bis 870 Millionen, nach 807 Millionen ein Jahr zuvor. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll mindestens auf dem Vorjahresniveau liegen, als 69,5 Millionen Euro erzielt wurden. Bei der Vorlage seiner Zahlen zum dritten Quartal Mitte November war Varta noch von 90 bis 110 Millionen Euro operativem Gewinn dieses Jahr ausgegangen.

Der zuletzt operativ schwächelnde Konzern hat sich Anfang April mit seinen Banken über ein umfangreiches Restrukturierungskonzept geeinigt, das unter anderem deutliche Einsparungen bringen sowie Investitionen in Wachstumsfelder wie Energiewende und E-Mobilität freimachen soll. In diesem Zusammenhang wurde zuvor eine Kapitalerhöhung durchgeführt, die von Tojners Investmentgesellschaft gezeichnet worden war.

Varta (WKN: A0TGJ5)

Varta will mit den Restrukturierungsmaßnahmen die Rückkehr auf einen stabilen Wachstumskurs vorantreiben. Eine signifikante Verbesserung der operativen Entwicklung dürfte sich kurzfristig aber nicht einstellen, zumal sich an der Wettbewerbssituation zuletzt nicht viel geändert hat. Wie die geplante E-Offensive weitergehen soll, ist ebenfalls offen. Zudem muss sich zeigen, wie lange die finanzielle Stabilität des Batteriekonzerns am Ende wirklich gewährleistet ist. Ein Einstieg drängt sich angesichts dieser Gemengelage weiterhin nicht auf. Neue Tiefststände drohen – daran dürfte der Geschäftsbericht für 2022 am Abend wenig ändern.

(Mit Material von dpa-AFX)

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