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Apple: iPhone-Kollaps in China? Beschäftigte fliehen, Nachfrage bricht ein

Apple: iPhone-Kollaps in China? Beschäftigte fliehen, Nachfrage bricht ein
Foto: Michael Gstettenbauer/IMAGO
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Nikolas Kessler 31.10.2022, 10:35 Nikolas Kessler

Apple hat am Donnerstagabend relativ gute Zahlen veröffentlicht und am Freitag rund 7,6 Prozent höher geschlossen – das größte Tagesplus seit April 2020. Die Diskussionen rund um Angebot und Nachfrage der neusten iPhone-Generation sind deshalb aber nicht verstummt, im Gegenteil: In China droht schon neuer Ärger.

Die iPhone-Produktion in einem der größten Werke des Apple-Zulieferers Foxconn im chinesischen Zhengzhou könnte im nächsten Monat um bis zu 30 Prozent einbrechen. Davor warnt die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Grund dafür seien die Verschärfung der dortigen Corona-Maßnahmen. Die chinesische Regierung hält nach wie vor an einer „Null-Covid-Politik“ fest und schreckt nicht davor zurück, ganze Metropolen unter Quarantäne zu stellen.

Aus Angst vor einer weiteren Verschärfung der Maßnahmen und einer Verschlechterung der Bedingungen hatten am Wochenende bereits einige Angestellte des Foxconn-Werks in Zhengzhou die Flucht ergriffen. In sozialen Medien kursieren Videos von Arbeitern, die das Werksgelände verließen. Zu sehen war, wie Menschen teilweise über Zäune kletterten und mit Koffern und Habseligkeiten über Felder entkamen.

Bereits in den vergangenen Tagen hatte es Berichte über äußerst schlechte Bedingungen gegeben, nachdem in Teilen der Stadt strenge Corona-Maßnahmen verhängt worden waren. Mitarbeiter durften demnach das Gelände nicht mehr verlassen, sollten aber dennoch weiterarbeiten. Auch klagten Arbeiter über Probleme bei der Lebensmittelversorgung.

Die Stadtregierung verbreitete später eine Mitteilung, wonach das taiwanische Unternehmen Foxconn versprochen habe, die Lebens- und Arbeitsbedingungen für alle Arbeiter zu verbessern, die bleiben wollten. Für andere sollten geordnete Transporte bereitgestellt werden.

Laut einer weiteren Quelle seien viele Beschäftigte auf dem Werksgelände geblieben und würde dort die Produktion aufrechterhalten. Zudem werde die Fertigung in anderen Foxconn-Fabriken hochgefahren, um die Auswirkungen möglichst gering zu halten. Ganz ohne Einbußen wird das allerdings nicht vonstattengehen, denn in Zhengzhou stemmen üblicherweise rund 200.000 Beschäftigte rund 70 Prozent der globalen iPhone-Produktion, berichtet Reuters.

iPhone-Absatz in China sinkt im Wochenvergleich um 27 Prozent

Doch nicht nur bei der iPhone-Versorgung hakt es kurz vor dem Start des wichtigen Weihnachtsgeschäfts. Auch aktuelle Daten zur Nachfrage nach den Geräten in China zeichnen kein allzu freundliches Bild.

Laut der Investmentbank Jefferies war der Absatz in der Vorwoche erneut rückläufig – die dritte Woche in Folge und mit 27 Prozent besonders deutlich. Selbst um den früheren Verkaufsstart bereinigt sei der Trend negativ und die Nachfrage zuletzt stärker gesunken als bei der Konkurrenz, so die Analysten.

Bislang hatte Apple dem schwachen Trend im globalen Smartphone-Markt relativ erfolgreich getrotzt und teils sogar Marktanteile gewonnen. Allerdings sorgen sich Anleger und Analysten schon länger, dass die Nachfrage nach teuren Smartphone angesichts hoher Inflation und einer nachlassenden Konsumbereitschaft der Verbraucher nachlassen könnte.

Apple (WKN: 865985)

Dank besser als erwartet ausgefallenen Zahlen sind diese Sorgen in der Vorwoche zumindest kurzzeitig in den Hintergrund getreten. Die Aktie ist daraufhin um fast acht Prozent nach oben gesprungen. Die Diskussionen um die Nachfrage nach Hardware und Services von Apple dürfte aber weitergehen, während die Corona-Maßnahmen in China nun auch wieder die Angebotsseite beeinträchtigen.

Insgesamt sieht DER AKTIONÄR den Tech-Riesen aber weiterhin gut gerüstet, um auch in schwierigen Marktphasen zu bestehen. Die Apple-Aktie bleibt daher ein Basisinvestment.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.

Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.

Mit Material von dpa-AFX.

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