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21.07.2015 Marion Schlegel

Airbus Group: Der Überflieger

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Der schwache Euro hat beim europäischen Flugzeugbauer Airbus zu einer wahren Auftragsflut geführt. In China könnten die Europäer die Konkurrenz aus den US A schon bald überholen.

Das ewige Duell der Flugzeug-Giganten: Airbus gegen Boeing. Vor einigen Jahren hatten die Amerikaner die Nase vorn, doch in den vergangenen Monaten ist Airbus kräftig durchgestartet. Zuletzt gelang es den Europäern, den Erzrivalen gleich bei der Vergabe von mehreren Großaufträgen auszustechen.

Einen doppelten Punktsieg fuhr Airbus dabei in Asien ein. Der europäische Flugzeugbauer zog aus China einen wichtigen Großauftrag für bis zu 75 Langstreckenjets des Typs A330 an Land. Und auch in der Rüstungssparte gelang ein wichtiger Triumph. Der Gesamtwert des Zivilgeschäfts beträgt mindestens 18 Milliarden Dollar (16,2 Milliarden Euro) abzüglich etwaiger Rabatte. Fast zwei Jahre hat Airbus um diesen Großauftrag gekämpft. Anlässlich des aktuellen Besuchs des chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang in Frankreich konnten die Verträge nun endlich unterzeichnet werden.

Dieser Auftrag ist enorm wichtig für Airbus, da hiermit nicht nur die Produktionsrate für das Modell aufrechterhalten werden kann, das erstmals vor 21 Jahren in die Luft geschickt worden war, sondern Airbus gegenüber dem Konkurrenten Boeing auch aufholen konnte. Um sich den Großauftrag aus China zu sichern, hat sich Airbus bereit erklärt, im Reich der Mitte ein A330-Kabinenausstattungszentrum zu errichten. Dieses soll Ende 2017 die Arbeit aufnehmen und zwei Kabinen pro Monat liefern. Das wäre dann das zweite Werk in China. Seit sieben Jahren betreibt der Flugzeugbauer dort eine Endmontagelinie für den A320-Mittelstreckenflieger. Dadurch ist es Airbus in den vergangenen Jahren bereits gelungen, im vielversprechenden chinesischen Markt mehr und mehr vorzudringen. Vor zehn Jahren kam Airbus im Reich der Mitte gerade einmal auf einen Marktanteil von rund sechs Prozent, mittlerweile liegt man mit knapp 50 Prozent nur noch geringfügig hinter Boeing. Und wenn die Entwicklung so weitergeht, könnten die Europäer die Amerikaner sogar bald an der Spitze ablösen – zumindest, wenn der schwache Euro dem europäischen Flugzeugbauer weiter so stark in die Hände spielt wie derzeit.

Und auch in Südkorea konnte Airbus den Rivalen Boeing übertrumpfen. Bei einer Ausschreibung für fliegende Tankstellen des Militärs erhielten die Europäer den Zuschlag. Airbus schickte sein bewährtes Modell A330 MRTT ins Rennen. An diesem kann ein 18 Meter langes Betankungsrohr ausgefahren werden, mithilfe dessen sich Kampfflugzeuge noch in über zehn Kilometern Höhe betanken lassen. Airbus selbst bezeichnet das Betankungssystem als das derzeit weltweit leistungsfähigste in der Luft. Airbus soll nun vier Tankflugzeuge im Wert von 1,3 Milliarden Dollar bis spätestens 2019 liefern.

Besonders erfolgreich verlief auch die Pariser Luftfahrtmesse, die vor wenigen Wochen zu Ende ging. Dort hat Airbus die amerikanische Konkurrenz bei der Jagd nach Kunden klar abgehängt. Die Europäer sammelten Aufträge und Vorverträge für 421 Mittel- und Langstreckenjets, wie Airbus-Chef Fabrice Brégier mitteilte. Zum Vergleich: Boeing blieb mit nur 331 Bestellungen klar zurück. Insgesamt summieren sich die Aufträge vor Rabatten auf 57 Milliarden Dollar bei Airbus beziehungsweise 50 Milliarden Dollar bei Boeing. „Dies bestätigt, dass der Markttrend extrem positiv ist“, so Brégier.

Und dieser dürfte ohnehin in Zukunft weiter klar nach oben zeigen. Betrachtet man die Entwicklung der Weltbevölkerung, so dürfte insbesondere die für das Fluggeschäft wichtige Mittelschicht in den kommenden 20 Jahren um mehr als zwei Drittel zunehmen. In den Entwicklungs- und Schwellenländern rechnen Experten sogar nahezu mit einer Verdopplung. Hier dürfte sich für Airbus also die zunehmende Positionierung in Asien schon bald bezahlt machen.

Auch in Indien konnte Airbus sein Engagement zuletzt ausbauen. In Zukunft wollen die Europäer dort ein Endmontagewerk für militärische Transportflugzeuge und Hubschrauber errichten. Bislang betreibt Airbus in dem Land bereits Ingenieurszentren und eine Forschungseinrichtung. Damit dürften neue Aufträge auch dort sicher bald folgen. Im vergangenen Oktober hatte sich Airbus bereits einen Milliardenauftrag über 250 Maschinen aus der A320neo-Klasse für die Inlandsfluggesellschaft IndiGo gesichert.

Orders für A380 in Sicht Selbst beim Sorgenkind A380 könnte sich bald die Lage entspannen. Airbus- Verkaufschef John Leahy hofft für den weltgrößten Passagierjet auf 25 Neubestellungen in diesem Jahr. „Das wäre realistisch“, sagte er. Verhandlungen mit mehreren potenziellen Kunden würden bereits laufen.

Die gute Auftragsentwicklung in den vergangenen Jahren spiegelt sich auch in den Geschäftszahlen wider. Umsatz und Gewinn konnte Airbus in den vergangenen Jahren kontinuierlich steigern. 2014 war ein absolutes Rekordjahr: Das Konzernergebnis stieg auf 2,34 Milliarden Euro, der Gewinn je Aktie auf 2,99 Euro, während sich der Umsatz auf 60,7 Milliarden Euro erhöhte.

Anteil der wichtigen Mittelschicht wächst rasant

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Auch im laufenden Jahr will sich Airbus weiter verbessern und befindet sich hierfür auf der richtigen Bahn. Im ersten Quartal kletterte der Konzerngewinn um 80 Prozent auf 792 Millionen Euro. Hier wurden allerdings auch Beteiligungsverkäufe wirksam. Im Gesamtjahr dürfte der Gewinn auf 2,98 Milliarden Euro oder 3,81 Euro je Aktie klettern. Und der Umsatz soll mit 64,4 Milliarden Euro eine neue Rekordhöhe erreichen. Zuletzt konnten sich Anleger außerdem über die vierte Dividendenanhebung in Folge auf 1,20 Euro je Aktie und damit eine Dividendenrendite von rund zwei Prozent freuen.

Der starke Euro und die enorm gute Auftragsentwicklung spielen Airbus in die Hände und dürften zu weiteren Rekordergebnissen führen. Die verstärkte Ausrichtung auf den Wachstumsmotor Asien dürfte zudem die Geschäfte ankurbeln und Boeing weitere Marktanteile kosten. Schon bald sollte sich auch beim Aktienkurs der Aufwärtstrend fortsetzen. Anleger greifen jetzt zu.


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Autor: Fisher, Ken
ISBN: 9783864703188
Seiten: 352
Erscheinungsdatum: 22.07.2015
Verlag: Börsenbuchverlag
Art: gebunden/Schutzumschlag
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Ken Fisher ist unter Investoren und Börsianern eine Legende. Als Anleger ist er ein sogenannter Contrarian. Das heißt, er denkt und handelt anders, als es die Masse der Anleger tut. Sind alle skeptisch, steigt er ein. Sind alle euphorisch, wird er vorsichtig. In diesem Buch zeigt Ken Fisher, warum man als Contrarian an der Börse mehr Erfolg haben kann und meistens auch wird, als es normalen Anlegern vergönnt ist. Und er erklärt Ansätze und Strategien, mit denen jeder Leser selbst zum Contrarian werden und an der Börse Geld verdienen kann.

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