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Tencent ergreift drastische Maßnahmen

Tencent ergreift drastische Maßnahmen
Foto: Börsenmedien AG
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07.11.2018 ‧ Benedikt Kaufmann

Seit die chinesische Regierung die Lizenzvergabe für neue Videospiele stoppte, ist die Tencent-Aktie massiv unter Druck. Jetzt ergreift der Gaming-Gigant drastische Maßnahmen, um seiner sozialen Verantwortung gerecht zu werden.

Vergabestopp bleibt bestehen

Seit Anfang März werden die beiden chinesischen Regulierungsbehörden, die für die Lizenzierung von Videospielen zuständig sind, umgebaut. Dieser Umstand in Zusammenhang mit der Diskussion um Gesundheitsrisiken für Minderjährige durch übermäßiges Spielen veranlasste Peking dazu, die Vergabe sämtlicher Vertriebslizenzen für den chinesischen Markt zu stoppen.

Für Tencent ist der Vergabestopp ein Riesenproblem. Der Konzern erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr 41 Prozent seiner Erlöse durch Videospiele und der mit Abstand wichtigste Markt dafür ist China. Die Unternehmensführung rechnet erst im nächsten Jahr mit einer Lösung des Problems.

Enorme Altersbeschränkungen

Um der Regierung entgegenzukommen, hat der Gaming-Gigant jetzt drastische Maßnahmen angekündigt. In zehn Mobile-Games sollen bis 2019 zeitliche Beschränkungen für Jugendliche eingebaut werden. Spielern bis zwölf Jahren wird nur noch eine Stunde Spielzeit pro Tag gewährt. 13- bis 18-jährige dürfen dagegen zwei Stunden pro Tag spielen. Zudem wird das Spielen zwischen 21:00 und 08:00 Uhr komplett verboten. Um die Echtheit der Spielerprofile zu garantieren, wird ein Abgleich mit der polizeilichen Datenbank durchgeführt.

Das betroffene Mobile-Gaming-Segment ist für Tencent enorm wichtig. Knapp ein Viertel der Gesamtumsätze erwirtschaftet das Unternehmen mittlerweile in diesem Wachstumsmarkt. Die Altersbeschränkungen dürften zwar ebenfalls die Umsätze beeinträchtigen – doch besser geringe Umsätze als überhaupt keine Monetarisierung von Erfolgstiteln wie „Playernknown’s Battlegrounds“ oder „Fortnite“.

Druck bleibt hoch

Der Druck auf Tencent durch den Vergabestopp bleibt hoch. Doch nach dem massiven Abverkauf in diesem Jahr dürften die Probleme mittlerweile eingepreist sein. Ein Indiz dafür ist, dass die Aktie auf die Ankündigung der drastischen Maßnahmen kaum noch reagierte. Es gilt, sich jetzt wieder auf Wachstumschancen zu konzentrieren. DER AKTIONÄR hat bereits in Ausgabe 42/2018 empfohlen, bei Tencent eine erste Position zu eröffnen, um von einer möglichen Erholung zu profitieren.

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