Im neuen DAX-Check zeigt sich der deutsche Leitindex weiter in einer engen Handelsspanne. Nach dem schwachen Start in den Dezember konnte der DAX am Dienstag um rund ein halbes Prozent zulegen und pendelt nun um 23.700 Punkte.
Charttechnisch wird es spannend: Die 200-Tage-Linie ist inzwischen auf etwa 23.500 Zähler vorgelaufen, die 50-Tage-Linie verharrt knapp unterhalb der 24.000-Punkte-Marke. Ein nachhaltiger Ausbruch über 24.000 Punkte würde ein klares prozyklisches Kaufsignal liefern – noch fehlen dafür aber der große Mut und frische Impulse der Anleger.
Auf Einzeltitelebene sorgt vor allem Atoss Software für Gesprächsstoff: Vorstandschef Obereder hat über seine Beteiligungsgesellschaft für rund 5,2 Mio. Euro Aktien zugekauft und seine Beteiligung auf 22 Prozent erhöht – ein deutliches Vertrauenssignal, das die Aktie wieder in Richtung des Oktober-Hochs schiebt. Bei Airbus hat der Konzern das Auslieferungsziel für 2024 von 820 auf 790 Maschinen gekappt, verweist auf Probleme bei der Beschichtung von Rumpfteilen, bestätigt aber die finanziellen Jahresziele. Entsprechend kann sich die Aktie nach dem Schock der letzten Tage etwas stabilisieren.
Bayer setzt seine Erholungsbewegung fort: Die Entscheidung des US-Supreme-Court, sich im Glyphosat-Streit stärker einzuschalten, wird vom Markt als möglicher Weg zu einer langfristigen Klärung gewertet – die Aktie hat die Marke von 30 Euro zurückerobert, als nächster Widerstand rückt der Bereich um 37 Euro in den Fokus. Hochtief meldet derweil die Vertiefung der Partnerschaft mit Vulcan Energy: Der Baukonzern investiert in das Lithiumprojekt im Oberrheingraben und wird bevorzugter Tiefbaupartner – ein weiterer Baustein in der Story rund um Rechenzentren und Energiewende.
Weniger gut kommt die neue Strategie „Claim 5 – Touchdown“ bei Hugo Boss an: Prognostizierter Umsatzrückgang und ein als „Übergangsjahr“ etikettiertes 2025 sorgen für deutliche Kursverluste, die Aktie sucht zunächst nach einem Boden um 35 Euro. Rheinmetall kann sich nach der jüngsten Korrektur wieder über 1.500 Euro schieben – trotz laufender Friedensgespräche bleibt die langfristige Verteidigungsfantasie für Europa intakt. Volkswagen hat die viel beachtete 100-Euro-Marke überschritten und eröffnet damit kurzfristig Spielraum in Richtung 110 bis 115 Euro, während Wacker Neuson von Übernahmefantasie profitiert: Medienberichten zufolge verhandelt Doosan über den Einstieg mit einer Mehrheit – die Aktie ist entsprechend stark angesprungen, für Neueinsteiger ist das Chance-Risiko-Verhältnis nach der Rallye allerdings deutlich unattraktiver geworden. Zum Wochenausklang rücken zudem US-Konjunkturdaten wie Beschäftigungszahlen und ISM in den Fokus – sie könnten der Frage nach möglichen Zinssenkungen neuen Schwung geben und damit auch dem DAX im Kampf um die 24.000 Punkte helfen.
Worauf es jetzt für den DAX ankommt, erläutert Thomas Bergmann in dieser Sendung. Der DAX-Experte zeigt, welche Hürden und Unterstützungen von Bedeutung sind. Sehen Sie den DAX-Check von Montag bis Freitag live um 09:00 Uhr auf YouTube.
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