Aktionäre der Biotech-Gesellschaft Sarepta Therapeutics müssen einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Am Wochenende berichtete das Unternehmen und sein Pharma-Partner Roche über einen weiteren Todesfall aufgrund von akutem Leberversagen im Zusammenhang mit der Gentherapie Elevidys. Die Aktie crasht erneut um gut 40 Prozent.
Nach dem zweiten Todesfall eines Kindes, welches mit der Gentherapie Elevidys zur Behandlung der Muskeldystrophie Typ Duchenne therapiert wurde, ergreift Sarepta umfangreiche Maßnahmen. Demnach wird die Auslieferung von Elevidys für Infusionen bei nicht gehfähigen Patienten im kommerziellen Rahmen ausgesetzt. Darüber hinaus wird die sogenannte "ENVISION-Studie" pausiert.
Sarepta arbeitet an einem verbesserten immunsuppressiven Schema in Absprache mit einem Gremium multidisziplinärer klinischer Experten und steht im Kontakt mit den Zulassungsbehörden. Über 900 Patienten hat Sarepta bereits mit der Gentherapie Elevidys (delandistrogene moxeparvovec-rokl) therapiert.
Das Horror-Jahr bei Sarepta setzt sich damit fort. Auf den ersten Todesfall im Zusammenhang mit der Gentherapie Elevidys im März (DER AKTIONÄR berichtete) folgte im Mai die Reduzierung der Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr (mehr dazu lesen Sie hier).
Sarepta hat bereits vor der Vertriebsgenehmigung von Elevidys Zulassungen für die Muskeldystropie-Therapien Exondys 51, Vyondys 53 und Amondys 45 erhalten. Diese sind jeweils für eine bestimmte genetische Ausprägung der Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) auf dem Markt.
Für Sarepta kommt es knüppeldick. Die Aktie hat sich ausgehend vom Jahreswechsel in etwa gefünftelt. Die Zweifel beim wichtigsten Produkt der Gesellschaft, der Gentherapie Elevidys, wachsen immer mehr. Anleger sollten weiterhin nicht ins fallende Messer greifen und weiter abwarten. Derzeit sind einfach zu viele Fragen offen.